20. Mai 2005

BUND Hessen zu "Fünf Jahre Umweltallianz Hessen"

Von: BUND Hessen

Frankfurt. Anlässlich der Jubiläumsveranstaltung "Fünf Jahre Umweltallianz Hessen - wir machen weiter" kritisiert der hessische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen), dass immer noch keine Bilanz über die mit der freiwilligen Selbstverpflichtung der Wirtschaft erreichten Verbesserungen im Umweltschutz vorgelegt worden ist.

"Die einzige Erfolgszahl, die stolz präsentiert wird, ist die Zahl der nunmehr über 750 Mitglieder der Umweltallianz, doch gibt es bislang keine Aussagen, wieviel Energie und Wasser in den beteiligten Betrieben beispielsweise eingespart oder in welcher Größenordnung die CO2-Emissionen vermindert werden konnten", sagt Michael Rothkegel, Geschäftsführer des BUND.

Für den BUND wäre eine öffentliche Diskussion über zu definierende Umweltziele der Umweltallianz der Einstieg in eine breite gesellschaftliche Debatte für eine Nachhaltigkeitsstrategie auf Landesebene gewesen, deren Ergebnis eine "Hessenagenda 21" hätte sein können. Damit würde das Land Hessen auch seiner Verpflichtung aus der Agenda 21 von Rio nachkommen.

Herwig Winter, Vorstandssprecher des BUND Hessen:"Wir begrüßen die angekündigte Öffnung der Umweltallianz für hessische Kommunen und appellieren an die Bürgermeister, sich für konkrete Umweltziele einzusetzen, die öffentlich und im Konsens formuliert werden sollen. Eine Beteiligung gesellschaftlicher Gruppen daran, wie z.B. der vielen Lokale Agenda 21- Initiativen, sollte selbstverständlich sein."

Der BUND stellt klar, dass er nicht die Mitgliedsunternehmen der Umweltallianz kritisiert, sondern die Landesregierung, die die Umweltallianz als wichtigste umweltpolitische Maßnahme verkauft.

Dabei ist nach Auffassung des BUND Hessen das größte Manko der hessischen Umweltpolitik die im-mer noch fehlende Strategie für Klimaschutz und die noch immer nicht vollzogene Abschaltung des AKW Biblis. Der BUND fordert Ministerpräsident Koch und Umweltminister Dietzel deshalb auf, endlich ein ambitioniertes Energie- und Klimaschutzprogramm aufzustellen, das dem Ziel einer 40%igen Senkung der CO2 -Emissionen bis zum Jahr 2020 (gegenüber 1990) und dem Abschalten des AKW Biblis gerecht wird.

Der BUND Hessen schlägt dazu seine zukunftsfähige Gesamtstrategie nach dem Energie-Motto "E5" vor, nämlich: effiziente Wärmenutzung, effiziente Stromnutzung, effiziente Strom- und Wärmeerzeugung durch Kraft-Wärme-Kopplung, effiziente Mobilität und erneuerbare Energiebereitstellung. Nur so lassen sich die Belange von Ökologie, Ökonomie, Versorgungssicherheit und Sozialverträglichkeit gemeinsam erfüllen.

Herwig Winter: "Wer den Umweltschutz allerdings derart zur Worthülse verkommen lässt, wie die Landesregierung unter Ministerpräsident Koch, fügt dem Wirtschaftsstandort Hessen eher Schaden zu als das er ihm Wettbewerbsvorteile verschafft. Mein Fazit von fünf Jahren Umweltallianz lautet deshalb: Sie ist eine Alibiveranstaltung ohne Substanz"

Weitere Auskünfte gibt Ihnen:
Michael Rothkegel
Geschäftsführer BUND Landesverband Hessen e.V.
Triftstrasse 47, 60528 Frankfurt am Main
Tel.: 069 - 67 73 76 12, Fax: 069 - 67 73 76 20
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Quelle: Landesverband