18. April 2006
BUND-Bensheim lehnt Errichtung von Betonleitwänden ab
Von: Andreas Rossa
Der BUND-Bensheim lehnt den derzeitigen Versuch des Straßenbauamtesvorrangig bei Straßenprojekten Betonleitwände zu errichten entschieden ab. Derzeit werden auf der B 44 zwischen Bürstadt-Lampertheim Betongleitwändezwischen den Fahrbahnen errichtet, demnächst sollen auch auf der B 47zwischen Lorsch und Bensheim diese eingebaut werden.
Begründet wird dies vorrangig aus Sicherheitsaspekten und aus Kostengründen.Das sogenannte Niederwild wird diese Straße nicht mehr überqueren können,die Betongleitwände sind immerhin 75 Zentimeter hoch, selbst Rehe bzw. dieJungtiere haben bei der Querung Probleme. Füchse, Hasen, Kleintiere werden solange versuchen ihre bekannten Streckenund Reviere zu erreichen, bis sie überfahren sind. Durch diese Maßnahmewerden mittelfristig die Tierbestände zusätzlich beeinträchtigt.
Die Betriebswirtschaftlichen Gründe laufen darauf hinaus, da sich dieStahlpreise in den letzten Jahren deutlich verteuert haben und Beton imVergleich zu Stahl billiger ist, jetzt Beton eingesetzt werden soll. DieseSichtweise, wenn Geld gespart werden kann, das Leben von Tieren zweitrangigist, ist nicht hinnehmbar. Daher fordert der BUND das nur an besonders gefährdeten Stellen(Brückenauffahrten/ Kurven) Betongleitwände aufgestellt werden dürfen.
Aus Sicht des BUND stellen sich mehrere Fragen:
- Wurde durch Gutachten an den genannten Stellen überprüft, welcheAuswirkungen der Bau der sogenannten Betongleitwände zwischen den Fahrbahnenin Bezug auf die Durchlässigkeit von Wildtieren hat ?
- Wo sollen in Zukunft diese Betongleitwände ebenfalls gebaut werden?
- Wenn in der Mitte diese Betongleitwände errichtet werden, müssten diesean den Straßenseiten doch auch errichtet werden?
- Bei längeren Abschnitten muss eine Durchgängigkeit für Tiere möglichsein.
Der BUND-Bensheim begrüsst in diesem Zusammenhang den Kreisausschuss imKreis Bergstraße der sich ebenfalls dieser Thematik angenommen hat und dasStraßenbauamt aufgefordert hat, die Durchgängigkeit für Tiere zuermöglichen.