5. Juli 2007
Klimawandel: Heilsamer Schock
Von: Melissa Holstein
Heppenheim. Das Polareis schmilzt, der Meeresspiegel steigt, in Afrika nehmen Dürrekatastrophen zu - Infotafeln auf der Ausstellung zeigen die globale Dimension des Klimadesasters. Die Ausstellung, die im Foyer des Heppenheimer Landratsamtes in dieser Woche zu sehen ist, gilt den Klimafolgen in zehn Regionen der Erde. Herwig Winter, Mitglied des veranstaltenden BUND e.V., sieht das Klima als globales Problem, das es lokal zu lösen gilt. So wurden bei der Ausstellungseröffnung am Montag nicht nur Probleme, sondern auch Chancen im Klimaschutz thematisiert.
Der Großteil des CO2-Pro-Kopf-Verbrauchs in Deutschland entsteht durch Verkehr und Stromerzeugung aus nicht erneuerbaren Ressourcen. Dabei liefert die Sonne in nur sechs Stunden den weltweiten Jahresenergiebedarf. "Fünf Prozent des hessischen Stroms stammt aus erneuerbaren Energien", berichtet Georg Niedermayer, erster Vorsitzender des BUND-Kreisverbandes Bergstraße; "Hessen könnte ohne Probleme zehn Prozent des Energiebedarfs mit alternativen Energien abdecken." Auch im Kreis Bergstraße würden in Zukunft Windräder stehen, so Niedermeier weiter. "Die Landschaft wird sich sowieso verändern, wenn sich nichts tut, weil dann im Odenwald die Bäume vertrocknen."
In Sachen Energieverbrauch und Mobilität umzudenken, bringt auch finanzielle Sparpotentiale - dies gilt gerade für die privaten Verbraucher.Ein besonderes Angebot bietet der Kreis seinen Bürgern mit dem Solar- und Energieberatungszentrum Bergstraße (SEBZ) in Heppenheim. "Dort können sie kommen und sich vorrechnen lassen, dass Klimaschutz für sie lohnend ist.", erklärt Herr Müller von der Beratungsstelle.Wer heute beispielsweise, ein Fünfliterauto kauft, spart in zehn Jahren 12000 Euro Spritkosten und reduziert den CO2-Ausstoß erheblich. "Am Klimaschutz verdienen", wie es Müller ausdrückt, "macht Sinn und steht an."
Auch Kernkraftbefürworter führen neuerdings den Klimaschutz ins Feld "Man nutzt Klimaschutz pro AKW", so Niedermayer. "In unserem Kreis gibt es ein stillstehendes Atomkraftwerk", berichtet Guido Carl (BUND) und "ohne Kernkraft geht´s wunderbar."
Quelle: Melissa Holstein, E-Mail: melissaholstein@t-online.de.