5. Juni 2007

Eleganter Kletterkünstler - die Äskulapnatter

Von: Herwig Winter

Äskulapnatter - NahaufnahmeDie Äskulapnatter (Elaphe longissima) ist die größte und zugleich seltenste Schlange Deutschlands. Es gibt nur vier inselartige Verbreitungsgebiete, von denen sich gleich zwei in Hessen befinden: Schlangenbad im Taunus und Hirschhorn im Odenwald. Ihr eigentliches Verbreitungsgebiet ist der Mittelmeerraum bis hin nach Kleinasien. Bei den in Deutschland lebenden Populationen handelt es sich wohl um Reliktvorkommen aus einer Zeit, als ihr Verbreitungsraum bei günstigerem Klima noch weiter nach Norden reichte.

Den Namen verdankt das Tier dem griechischen Gott der Heilkunde Asklepios, um dessen Stab sich eine Schlange windet. Auch heute noch dient der Äskulapstab den Medizinern und Pharmazeuten als Symbol.

Was die Äskulapnatter besonders auszeichnet und für Menschen attraktiv macht, ist die im Vergleich zu allen übrigen in Deutschland vorkommenden Schlangenarten geringe Scheu. Während die übrigen Schlangenarten schon bei kleinen Erschütterungen fliehen und sie deshalb selten jemand zu Gesicht bekommt, kann man der Äskulapnatter aus nächster Nähe zusehen, wie sie ins Geäst eines Baumes klettert oder sich auf einem Stein sonnt.

Obwohl die Äskulapnatter europaweit nicht in ihrem Bestand bedroht ist, können die Vorkommen in Deutschland nur durch gezielte Schutzmaßnahmen, zu denen die Erhaltung des typischen Lebensraums ebenso wie das Anlegen und Pflegen von Eiablageplätzen gehört, gesichert werden.

Weitere Details auf der Seite www.naturerleben.bund-hessen.de.