3. Februar 2009

BUND betrachtet Planung der Südumfahrung Fürth als nicht zukunftsfähig

Von: Herwig Winter

Mehr als ein Hektar wertvoller Ackerboden soll für die Südumfahrung Fürth in Richtung Steinbach asphaltiert werden. Doch der Flächenverlust für die Landwirtschaft liegt aufgrund der Begleitmaßnahmen noch weit höher. Der BUND-Kreisverband Bergstraße wendet sich in seiner Stellungnahme gegenüber dem zuständigen Planungsbüro entschieden gegen diese Planung, da er sie in keiner Weise für zukunftsfähig hält.

Denn unversiegelte Flächen sind unabdingbar für eine Reduktion des Kohlendioxidgehalts in der Atmosphäre durch das Wachstum von Pflanzen, was vor dem Hintergrund einer sich immer mehr verschärfenden Klimasituation von immer größerer Bedeutung ist. Es handelt sich bei der für die Planungsmaßnahme beanspruchten Fläche im Wesentlichen um landwirtschaftliche Nutzfläche. Landwirtschaftlich genutzte Flächen jedoch werden schon heute und noch vermehrt in der Zukunft benötigt, um zum einen Nahrungsmittel zu produzieren, zum anderen aber auch Biomasse für die energetische Nutzung zur Verfügung zu stellen. Die Zukunft nicht nur der in Fürth lebenden Menschen hängt also davon ab, dass solche Flächen nicht immer weiter zerstört werden.

Ein Problem sieht der BUND auch darin, dass der Lebensraum und damit die Existenz einer Reihe seltener und besonderem Schutz unterliegender Arten durch die Planungsmaßnahme beeinträchtigt würde. Ausgleichsmaßnahmen, wie sie das vorliegende Gutachten darstellt, sind stets mit der Unsicherheit behaftet, ob sie in der Realität tatsächlich funktionieren und den Bestand einer Art trotz des Eingriffs gewährleisten können.

Die Gemeinde Fürth argumentiert für die Südumfahrung unter anderem mit der dadurch möglich werdenden Siedlungsentwicklung. Doch abgesehen davon, dass eine weitere Siedlungsentwicklung mit einem noch weit größeren Flächenverbrauch verbunden wäre, ist sie vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung auch ganz und gar überflüssig. Der BUND wendet sich daher an die Fürther Gemeindevertreter mit der Aufforderung, zum Wohl vor allem künftiger Generationen auf die weitere Zerstörung landwirtschaftlich wertvoller Fläche durch Straßen-, Wohn- und Gewerbesiedlung zu verzichten.