1. August 2007
BUND-Kongress "Biblis jetzt abschalten" am 27. Oktober 2007 in Darmstadt
Von: BUND Hessen
Frankfurt. Gute Chancen sieht der hessische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) derzeit für das Ende des Atomkraftwerks Biblis, das ein schon längst nicht mehr hinnehmbares Sicherheitsrisiko für hunderttausende Menschen darstellt, die in seinem Umkreis leben.
Passend zu der öffentlichen Kritik an alten Atommeilern veranstaltet der BUND am 27. Oktober 2007 in Darmstadt einen Kongress mit dem Titel "Biblis jetzt abschalten". Zahlreiche Referenten von Rang und Namen haben mittlerweile zugesagt, die Besucher über Probleme der Atomkraft und neue Gefahren zu informieren.
""Das alte AKW Biblis ist nicht nur unsicher, es löst auch keine Klimaprobleme. Alle Argumente sprechen für eine sofortige Stilllegung"", ist sich Herwig Winter, Sprecher des Landesvorstandes, einer breiten Unterstützung sicher.
Wenig Interesse an einer offenen Diskussion über Probleme der Atomkraft und die Laufzeitverlängerung von Biblis zeigt dagegen die hessische Landesregierung. Für eine prominent besetzte Podiumsdiskussion im Rahmen des Kongresses hatte der BUND die Landesregierung mehrfach um Teilnahme gebeten. Dennoch wollten weder Ministerpräsident Koch noch Umweltminister Dietzel einen Teilnehmer benennen.
Vor dem Hintergrund, dass das Umweltministerium noch vor kurzem den Wunsch des VGH Kassel nach Einsicht in sicherheitsrelevante Akten zum AKW Biblis abgelehnt hatte, bewertet Herwig Winter die Absage als klare Verweigerungshaltung: ""Der Weiterbetrieb von Biblis A und B ist eine Kernfrage der hessischen Energiepolitik. Da gilt Kneifen nicht, schon gar nicht für die Landesregierung.""
Mit der Absage für den Kongress zeigt die Landesregierung erneut, dass sie Informationen über das Atomkraftwerk Biblis lieber für sich behält. Schon vor einigen Monaten hatte das Umweltministerium dem BUND die Einsichtnahme in die Planunterlagen für die gerade genehmigte Vernebelungsanlage verweigert, obwohl hier auch Auswirkungen auf die Umwelt zu erwarten sind."Wer nicht nur den Weiterbetrieb des Altmeilers, sondern sogar ein neues Atomkraftwerk fordert, der muss eine gute Begründung dafür auf den Tisch legen. Offenbar traut die Landesregierung aber ihren eigenen Argumenten nicht, sonst würde sie der Diskussion nicht ausweichen. Es sprechen eben zu viele Gründe, wie der mangelhafte Schutz gegen Terrorflieger, rekordverdächtige Häufung von Störfällen und nach wie vor das ungelöste Problem der Endlagerung radioaktiver Abfälle gegen einen Weiterbetrieb", beurteilt Herwig Winter die Absage der Landesregierung.
Nähere Informationen zum Fachkongress unter www.bund-hessen.de
Rückfragen: Guido Carl, Energiereferent, 06251 56177
Michael Rothkegel, Geschäftsführer 069 67737612