6. September 2008
BUND Kreis Bergstraße kartiert Streuobstflächen
Streuobstwiesen sind sehr wertvoll. Dort wachsen oft alte, regionaltypische Obstsorten, zudem beherbergen die Grünflächen mit den hochstämmigen Bäumen bis zu 5000 Tier- und Pflanzenarten. Im Streuobst stecken besonders viele Vitamine, da hier in der Regel keine synthetischen Behandlungsmittel eingesetzt werden und die Früchte ausreichend lange am Baum reifen können.
Neue Wohn- und Gewerbegebiete haben in den letzten Jahrzehnten einen großen Teil der hessischen Streuobstwiesen verdrängt. Mit einer landesweiten Bestandsaufnahme will der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auf den Rückgang dieses wertvollen, landschaftsprägenden Lebensraumes aufmerksam machen. Die Kreisgruppe Bergstraße im BUND beteiligt sich an der Aktion und unterstützt gleichzeitig das Projekt „Vom Hochstamm auf den Schulhof“ des Hauses der Gesundheit im Kreis Bergstraße. Es will heimisches Obst zum Verkosten an die Schulen bringen und zum Unterrichtsthema machen. Helfer aus sozialen Einrichtungen unterstützen die oft schon älteren Besitzer von Streuobstwiesen bei der Pflege und Ernte und erhalten dafür einen Teil der Früchte.
Der BUND Kreis Bergstraße freut sich, wenn Naturinteressierte im Rahmen von Spaziergängen oder Radwanderungen in einem überschaubaren Umfang kontrollieren, wie es um die hiesigen Streuobstbestände steht. Für die Kartierung sind keine besonderen Kenntnisse erforderlich. Am 20. September kann dies nach fachlicher Einführung in der sanften Hügellandschaft zwischen Mittershausen und Rimbach ausprobiert werden, denn die BUND Kreisgruppe bietet das Projekt „Früchte essen und Obstwiesen kartieren“ im Rahmen des ersten Freiwilligentags in der Metropolregion Rhein-Neckar an.
Die Teilnehmer treffen sich um 10 Uhr am Friedhof in Mittershausen und starten nach der Einweisung in Zweiergruppen mit Karten und Marschverpflegung. Zum Abschluss der Aktion lädt der BUND die Kartierer zu einer warmen Mahlzeit mit Apfelsaft und Apfelwein ein. Am Abend vor dieser Aktion veranstaltet die BUND-Ortsgruppe Wald-Michelbach den Vortrag „Streuobstwiesen – die Sahne auf der Odenwaldlandschaft“ mit Herwig Winter vom BUND Mörlenbach/Rimbach. Die Präsentation beginnt um 20 Uhr im Kommunalen Kino im ehemaligen Bahnhof in Unter-Wald-Michelbach.
Weitere Informationen zur Streuobstkartierung gibt es bei Armin Silber, Telefon 06252 - 68645, E-Mail: armin.silber@bund.net.