15. April 2009

Bensheimer Bahnhof: Offener Brief des BUND an die Deutsche Bundesbahn

Von: Andreas Rossa

Die sukzessive Zerstörung der Bahnhofsinfrastruktur in Bensheim ist so nicht länger hinnehmbar! In der April-Monatssitzung der BUND-Ortsgruppe Bensheim war die aktuelle Entwicklung des Bahnhofes ein Tagesordnungspunkt. Die übereinstimmende Meinung war klar: Eine Kündigung ohne geklärte Nachfolge ist indiskutabel und verschlechtert die aktuelle Situation weiter. Am wichtigsten Bahnhof im Kreis Bergstraße keinerlei Versorgung mehr zu haben und durch die fehlende Bewirtschaftung auch keine Toiletten für Bahnkunden zu haben, ist nicht mehr hinnehmbar. Die meisten Tankstellen haben mehr Angebote als es am Bensheimer Bahnhof zukünftig geben soll. Dadurch sinkt die Attraktivität des Intercity-Bahnhofs Bensheim erheblich und das bei mehreren tausend potentiellen Kunden täglich.

In den letzten Jahren hat sich die Situation ständig verschlechtert, das ist die einzige Konstante. Wo heute die Schließfächer sind, war früher eine Toilettenanlage, ein Teil des heutigen Zeitschriftenladens war eine Bäckerei. Die damalige Gaststätte "Bahnhofs-Lok" erhielt Auszeichnungen und war lange erfolgreich. Seitdem die Bahn dem damaligen Betreiber gekündigt hat, aus schon damals nicht nachvollziehbaren Gründen, wurde seitens der Bahn keine dauerhafte Struktur mehr hergestellt.

Wer soll das noch verstehen? Die Bahn läßt die Räume leerstehen oder verlangt hohe Mieten oder anscheinend Verträge, die aus verschiedenen Gründen anscheinend inakzeptabel sind, und verzichtet damit auf Mieteinnahmen. Durch die Kündigung werden Arbeitsplätze vernichtet, auf dem Bahnhofsgelände gibt es dadurch auch keine Toilettennutzung mehr. In den letzten Jahren wurde viel Geld für den Bahnhofsvorplatz ausgegeben, auch aktuell werden erhebliche Mittel aufgewendet.

Eine Kündigung ohne geklärte Nachfolge ist daher völlig indiskutabel.

Wer Kunden gewinnen will und den öffentlichen Nahverkehr fördern will, muss auch eine Versorgungsstruktur anbieten. Daher ist die Forderung des Offenen Briefes, schnellstmöglich für die Bahnkunden wieder einen Service herzustellen, der diesen Namen auch verdient.

Bitte teilen Sie uns mit, wann ein Ortstermin in Bensheim erfolgen kann. Dies sollte am späten Nachmittag erfolgen, da es sonst für ehrenamtlich Aktive schwierig wird, den Termin wahrzunehmen.

Der offene Brief erschien am 15.04.2009 im Bergsträßer Anzeiger.

Wir erwarten Ihre Antwort bis zum 01.05.2009. Zu diesem Termin liegt der „Offene Brief“ auf Wiedervorlage.

Mit freundlichen Grüßen

Andreas Rossa
BUND Ortsgruppe Bensheim