13. August 2009

BUND lehnt Mörlenbacher Bebauungsplan "Erweiterung Hofackerstraße" ab

Von: Herwig Winter

Die derzeit im Bereich der Hofackerstraße in Ober-Mumbach vorhandene Bebauung ist nach Auffassung des BUND-Ortsverbandes Mörlenbach optimal zur freien Landschaft hin abgegrenzt durch Streuobst- und Heckenstrukturen, die ein reichhaltiges Artengefüge insbesondere an Insekten, Kleinsäugern und Vögeln vermuten lassen. Diese Strukturen würden durch die geplante Bebauung zerstört.

Hinzu kommt, dass das Gelände insbesondere im Bereich des südlich der Hofackerstraße geplanten Gebäudekomplexes eine ausgesprochene Steillage aufweist, die für eine Bebauung denkbar ungeeignet und auch landschaftlich stark exponiert ist.

Vor dem Hintergrund der mit einer Inanspruchnahme der Fläche verbundenen enormen Natureingriffe ist ganz und gar unverständlich, dass die Planung den Trägern öffentlicher Belange in einer grob unvollständigen Form vorgelegt wird. Der Umweltbericht verweist immer dann, wenn er konkret werden müsste, auf Ergänzungen, die noch vorzunehmen sind. Dies ist nach Auffassung des BUND besonders peinlich im Zusammenhang mit der Beschreibung und Bewertung der faunistischen Gegebenheiten, denn ohne eine konkrete Bestandsaufnahme über den Zeitraum wenigstens einer Vegetations- bzw. Fortpflanzungsperiode hinweg fehlt der Planung die entscheidende naturschutzrechtliche Beurteilungsgrundlage.

Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung in Deutschland hält der BUND die Planung für entbehrlich. Ein echter Bedarfsnachweis wird wohl kaum geführt werden können. Beim BUND setzt man deshalb auf den gesunden Menschenverstand der Gemeindevertreter und erwartet, dass die Planung nicht weiterverfolgt wird.