30. Dezember 2009

Block 6 Kraftwerk Staudinger: BUND zeigt EON wo es lang geht

Von: BUND Hessen

Der hessische Landesverband des BUND fordert EON-Chef Wulf Bernotat auf, den Genehmigungsantrag von Block 6 Staudinger zurückzuziehen und die geplante Investitionssumme von über 1 Mrd. Euro für klima- und beschäftigungsfreundlichere Alternativen auszugeben. Der BUND nimmt für seine Forderung ein Interview (SZ vom 17. Dezember 2009, S. 19) von Wulf Bernotat zum Anlass, in dem dieser erklärte: "Wenn ich heute Milliarden in Deutschland freigeben müsste, wäre es schwierig, geeignete Projekte (für die erneuerbaren Energien) zu finden".

BUND Energiesprecher Dr. Werner Neumann: "Herrn Bernotat kann geholfen werden. Wir haben schon im Frühjahr 2009 gegenüber EON aufgezeigt, wie mit dieser Summe ein Alternativprogramm zum Klimakiller Block 6 Staudinger, der mehr als die Hälfte der eingesetzten Kohleenergie als Abwärme in die Atmosphäre pusten wird, umgesetzt werden kann. Mit den Alternativen können Zehntausende von Arbeitsplätzen geschaffen und die CO2-Emissionen um mehr als 80% reduziert werden."

Kernpunkt hierbei sind für den BUND umfassende Stromsparprogramme, um die Stromverschwendung in Haushalten und Gewerbe, z.B. aufgrund ineffizienter Geräte, einzudämmen. Nicht benötigte Energie sei immer noch die billigste Energie, so der BUND. EON könnte sich für die Einsparung von Strom einsetzen, z.B. ein Förderprogramm für A++ Elektro-Geräte einführen, flächendeckend Sparlampen verteilen oder einen Fonds schaffen, aus dem solche Einsparmaßnahmen finanziert werden. Die zweite Komponente im BUND-Konzept sind dezentrale Haus-Heizkraftwerke (Kraft-Wärme-Kopplung), die Block 6 überflüssig machen könnten und mehr als doppelt so effizient die eingesetzte Energie nutzen wie die Kohlekraftwerke von EON.

Werner Neumann: "Der BUND hat in seinen Stellungnahmen zum Block 6 aufgezeigt, dass hessenweit Haus-Heizkraftwerke in einer Anzahl gebaut werden können, die zusammen soviel Strom erzeugen wie Block 6 und die gleichzeitig auch noch die Gebäude heizen können." Schließlich könnte EON sich auch intensiv bei der Windkraftnutzung in Hessen engagieren. Wenn die unbegründeten Vorbehalte gegen Windenergie in der Regionalplanung endlich wegfallen, hätte EON nach Ansicht des BUND freie Bahn. BUND Vorstandssprecher Hermann Maxeiner: "Entweder weiß Herr Bernotat wirklich nicht mehr weiter oder er weiß es besser und täuscht die Bevölkerung. EON hat das Geld, wir haben dagegen die besseren Konzepte für mehr Klimaschutz und Beschäftigung."

Der BUND sieht sich in seiner Forderung an den EON-Vorstandsvorsitzenden, den Genehmigungsantrag für Block 6 zurückzuziehen unter anderem auch dadurch bestärkt, dass in den vergangenen Wochen bereits andere geplante Kohlekraftwerke das Aus erlebt hätten, so im Saarland, in Bremen, Köln, Berlin, Kiel, Dörpen, Mainz, Emden und Greifswald. Das EON-Kraftwerk in Datteln wurde mitten im Bau gerichtlich gestoppt.

Hermann Maxeiner: "Herr Bernotat, Block 6 ist eine weitere Fehlinvestition, die Sie aber noch verhindern können."

Weitere Auskünfte gibt Ihnen:

Michael Rothkegel
BUND-Hessen-Geschäftsführer
Tel.: 069 67737612 oder 0151 120 68 590