10. Januar 2009

Bürgermeisterkandidaten nehmen Stellung zur Agenda 21 in Birkenau

Von: Willy Welti

Der Birkenauer Agenda21-Arbeitskreis "Kulturlandschaft" hat die Bürgermeisterkandidaten zu den neuen Leitlinien zum Flächennutzungsplan befragt. Alle  Kandidaten haben  geantwortet und befürworten die Arbeit der Agenda 21. Allerdings gibt es durchaus Unterschiede in der Bewertung und in Art und Umfang eigener Ideen.

In der Gemeindevertretersitzung vom 6. Oktober 1998 wurde einstimmig beschlossen, eine lokale Agenda 21 für Birkenau ins Leben zu rufen. Ein zentraler Aspekt der Agenda 21 ist die Forderung an die Politik, die Schritte hin zu einer dauerhaft umweltgerechten Entwicklung in einem lokalen Agenda 21 Prozess gemeinsam mit Nichtregierungsorganisationen, der Wirtschaft und den Bürgern vor Ort abzustimmen. Hauptziele sind dabei gesunde Lebensbedingungen sicherzustellen, Generationengerechtigkeit zu gewährleisten, Umsteigen auf erneuerbare Rohstoffe und Erhalt der Artenvielfalt.

Die Gemeinde Birkenau bekennt sich mit dem Gemeindevertreterbeschluss vom 4.11.2003 zum gemeinsam erarbeiteten Leitbild der lokalen Agenda 21.

Im Blick auf die Bürgermeisterwahl wurde im Birkenauer Agenda21-Arbeitskreis für "Landwirtschaft, Kulturlandschaft und Naturschutz" in der Sitzung vom 26.11.2008 beschlossen, die Bürgermeisterkandidaten um eine Stellungnahme zum Leitbild der Agenda 21 und den neu erarbeiteten Leitlinien zum Flächennutzungsplan zu bitten. Alle Kandidaten haben geantwortet und befürworten grundsätzlich die Arbeit der Agenda 21. Allerdings gibt es durchaus Unterschiede in der Bewertung und in Art und Umfang eigener Ideen. Im folgenden einige Auszüge, in der Reihenfolge des Eingangs der Antworten.

  • Herr Schütz will sich gerne mit der Nutzung eines regnerierbaren Systems für nachfolgende Generationen beschäftigen. Er möchte ein restriktives Ausweisen von Flächen, jedoch unter Berücksichtigung von Arbeitsplätzen.
  • Herr Morr will Politik und Bevölkerung in dieser Angelegenheit sensibilisieren. Er führt eigene Ideen auf und möchte dabei Schulen und Vereine in Projekte einbeziehen. Er ist für maßvolle Ausweisung von Baugebieten nach Priorität.
  • Frau Kremmin weist mit Recht darauf hin, dass Entscheidungen durch die Gemeindevertretung getroffen werden und der Bürgermeister nur moderierend Einfluss nehmen kann. Sie möchte die Rolle der Landwirtschaft als Erzeuger von Lebensmitteln mehr ins Bewusstsein bringen und sieht die Natur als kostbarstes Gut.
  • Herr Scheuermann weist darauf hin, dass er sich seit Beginn in drei Agenda-Arbeitskreisen engagiert hat. Er sieht die Leitlinien als politische Forderungen, die sich mit seinem Verständnis von Agenda nicht vereinbaren lassen. Er möchte aber nicht den Eindruck erwecken, dass er die aufgeführten Punkte insgesamt ablehnt.
  • Herr Zschippig in Weinheim bei Agenda-Aktionen zu Belebung der Innenstadt mitgewirkt. Er betrachtet die Innenentwicklung von Birkenau als vorrangig, da Verluste an landwirtschaftlich und ökologisch wertvollen Flächen nicht rückgängig zu machen sind.

Der volle Wortlaut der Antworten steht im Internet unter bund-bergstrasse.de zur Verfügung.