29. April 2009

Nebelkerzen werfen ersetzt keine verantwortungsvolle Energiepolitik

Der hessische Landesverband des BUND kritisiert heutige Äußerungen des energiepolitischen Sprechers der CDU-Landtagsfraktion, Peter Stephan, der die Forderung nach Laufzeitverlängerung des AKW Biblis als umweltfreundliche Energieversorgung verkaufen will.

Michael Rothkegel, Geschäftsführer des BUND: "Auch 23 Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl hat Herr Stephan es immer noch nicht verstanden, aber ich gebe ihm gern Nachhilfe: Angesichts der Super-GAU- und Terrorgefahren, der fehlenden Endlagerungsmöglichkeit von Jahrtausende lang strahlendem und extrem gefährlichen Atommüll sowie der Krebserkrankungsgefahr für Kinder in der Nähe von Atomkraftwerken ist es unverantwortlich, die Atomkraftnutzung zu befürworten und sogar eine Laufzeitverlängerung für die in Deutschland betriebenen Atomkraftwerke zu fordern."

Der BUND verweist darauf, dass das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ein hervorragendes Instrument zur Förderung der erneuerbaren Energien und erheblich dafür verantwortlich ist, dass derzeit bundesweit bereits 15 % des Stroms durch erneuerbare Energien erzeugt wird.

Michael Rothkegel: "Es mutet schon mehr als hilflos an, von eigenen Versäumnissen ablenken zu wollen, wenn vor diesem Hintergrund Herr Stephan vorschlägt, Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke von Zahlungen zu Gunsten Erneuerbarer Energien abhängig zu machen."

Herr Stephan sollte nach Auffassung des BUND nicht mit Steinen auf diejenigen werfen, die Konzepte für eine zukunftsfähige Energiepolitik vorlegen, wo er doch selbst im Glashaus sitze.

Die hessische CDU, die seit mehr als 10 Jahren Regierungsverantwortung hat, habe in dieser Zeit nichts für eine zukunftsfähige Energieversorgung in Hessen getan, sondern stattdessen die Windenergie ("Windkraftmonster") verteufelt. Deshalb u.a. liege Hessen bei den Erneuerbaren Energien im Bundesländervergleich auch auf einem sehr schlechten Platz.