9. Juli 2009

BUND lehnt Rimbacher Bebauungsplan "Wüstenwiese" ab

Von: Herwig Winter

Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung in Deutschland ist es nach Auffassung des BUND-Ortsverbandes Rimbach-Mörlenbach unverantwortbar, weiterhin landwirtschaftliche Nutzflächen durch Versiegelung zu opfern für Siedlungsflächen, die gar nicht mehr benötigt werden. Landwirtschaftliche Nutzflächen dagegen sind in Zukunft mehr denn je notwendig, um ausreichend Nahrungsmittel produzieren und darüber hinaus Biomasse für die energetische Nutzung zur Verfügung stellen zu können.

Hinzu kommt, dass im vorliegenden Fall eine weitere Siedlungsentwicklung in dem vorgesehenen Bereich die schon jetzt belastete innerörtliche Verkehrssituation verschärfen würde. Doch möglicherweise verbirgt sich ja auch hinter dieser eigentlich überflüssigen Planung die Absicht, damit den Druck zu erhöhen, um die umstrittene Südostumgehung Rimbachs doch noch durchsetzen zu können.

Der BUND erlaubt sich in diesem Zusammenhang den ausdrücklichen Hinweis, dass sich das Flurstück, welches für Ausgleichsmaßnahmen verwendet werden soll, derzeit bereits in einem Zustand befindet, der aus der Sicht des Natur- und Artenschutzes als optimal betrachtet werden kann. Es lässt sich also nicht in einer Weise aufwerten, um damit einem naturschutzrechtlichen Ausgleich gerecht werden zu können. Die Fläche würde im Gegenteil durch die geplante Baumaßnahme von der freien Landschaft isoliert und dadurch in ihrer natürlichen Funktion entwertet.

Der BUND erwartet deshalb von den Rimbacher Gemeindevertretern, dass sie ihrem eigenen Anspruch gerecht werden, dem sie sich durch die Verabschiedung einer Lokalen Agenda 21 selbst gestellt haben und der einen verantwortungsbewussten Umgang mit begrenzten natürlichen Ressourcen verlangt. Unversiegelte Flächen stellen genau wie fossile Energieträger eine endliche Ressource dar, deren Nutzung so rasch wie möglich auf Null reduziert werden muss.