1. Juni 2009
Offene Trassenführung wäre der Landschafts-GAU für das Weschnitztal
Von: BUND Bergstraße
Eine offene Trassenführung der B 38a im Westen der Gemeinden Rimbach und Fürth, wie sie derzeit von den betroffenen Bürgermeistern und dem Landrat des Kreises Bergstraße ins Auge gefasst wird, würde nach Auffassung des BUND-Kreisverbandes Bergstraße das Landschaftsbild im Weschnitztal massiv beeinträchtigen. Der BUND hofft daher, dass Landrat Matthias Wilkes, der sich für den Erhalt des Landschaftsbild des Geoparks einsetzt, für eine landschaftsbildneutrale Lösung einsetzt.
Die Menschen im Westen von Rimbach und Fürth sowie in den Ortsteilen Albersbach, Mitlechtern, Lauten-Weschnitz, Lörzenbach, Linnenbach, Ellenbach und Krumbach werden es wohl kaum widerstandslos hinnehmen, dass ihr wertvoller Naherholungsbereich zerstört werden soll. Wenn deshalb eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben wird, dürfen Tunnellösungen nicht von Anfang an ausgeklammert werden.
Konfliktsituationen, wie sie sich in Mörlenbach derzeit leider wieder abzeichnen, ließen sich dadurch vermeiden. Denn Tunnellösungen kommen den meisten Interessen entgegen und führen, wie das Nachbarbundesland Baden-Württemberg in zahlreichen Kommunen am Fuß des Schwarzwaldes und des Odenwaldes zum Rheintal hin deutlich macht, zu Win-win-Situationen. Der fast zwei Kilometer lange Branichtunnel unter der Stadt Schriesheim, der 2010 in Bau gehen soll, ist das beste Beispiel dafür, dass derartige Lösungen machbar und bezahlbar sind.
Sogar die hessische Landesregierung unter Ministerpräsident Roland Koch hat mittlerweile erkannt, dass die weitere Inanspruchnahme freier Landschaft für Verkehrs- und Siedlungsprojekte nicht einfach immer so weiter betrieben werden kann wie in der Vergangenheit. Deshalb wird im Rahmen der Erarbeitung einer Nachhaltigkeitsstrategie eine Reduktion der Flächeninanspruchnahme gefordert. Auch und gerade vor diesem Hintergrund wäre die Planung einer offen durch die Weschnitztallandschaft geführten Verkehrstrasse alles andere als zeitgemäß.
Da der BUND-Kreisverband Bergstraße sich einer Umgehungslösung auch für die Gemeinden Rimbach und Fürth nicht verschließt, bietet er bereits im Vorfeld der Planung - gerade im Zusammenhang mit der Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie - seine Mitwirkung an.