5. Mai 2005
Planer kommen um eine Verlängerung des Vohberg-Tunnels nicht herum!
Von: Herwig Winter
Mörlenbach. Wenn die zuständigen Planer und Politiker nicht von Anfang an naturschutzrechtlich Harakiri an der Variante O2 für eine Umgehung Mörlenbachs begehen wollen, dann kommen sie nach Auffassung des BUND-Ortsverbandes Mörlenbach an einer Verlängerung des Tunnels im Bereich Vohberg nicht herum. Um den für diesen Bereich vorgegebenen naturschutzrechtlichen Belangen halbwegs gerecht zu werden, müsste der hier vorgesehene Tunnel am Südportal ebenso wie am Nordportal um jeweils etwa 200 Meter verlängert werden, damit die vorhandenen, ökologisch wertvollen Waldrand- und Streuobstbestände verschont werden könnten. Der derzeit mit 350 Metern Länge geplante Tunnel durch den Vohberg würde dadurch auf eine Gesamtlänge von mindestens 700 Metern kommen. Die Kosten für diese Maßnahme dürften sich auf 7 bis 10 Millionen Euro belaufen, da für Tunnel über 350 Meter Länge ein eigenes Fluchtstollensystem erforderlich ist. Damit werden die Kosten für die Variante O2 genau die Dimensionen erreichen, die das Amt für Straßen und Verkehrswesen für die Variante W4 veranschlagt.
Doch die naturschutzrechtlichen Probleme, die die Variante O2 verursacht, sind damit genauso wenig vom Tisch wie die Probleme für die Landwirtschaft, die Naherholung und den Durchgangsverkehr durch die Ortsteile Weiher und Kreidach. Die Variante O2 wäre nach wie vor mit erheblichen Natureingriffen verbunden, die dem hessischen, deutschen und europäischen Naturschutzrecht zuwiderlaufen, was den Widerstand der Naturschutzverbände zur Folge hat. Auch der Verbrauch landwirtschaftlicher Nutzflächen und damit die Gefährdung landwirtschaftlicher Betriebe mit ihren nachhaltigen Arbeitsplätzen würde weiterhin die betroffenen Landwirte auf den Plan rufen und der Widerstand der Bürger von Weiher und Kreidach wäre in gleicher Weise berechtigt wie bisher.
Gerade vor dem Hintergrund der zu erwartenden Kostensteigerungen für die Variante O2 fordert der BUND die verantwortlichen Planer und Politiker nun zum Umdenken auf. Noch ist es nicht zu spät, eine Umgehung Mörlenbachs mit der Variante W4 rasch und ohne langwierige gerichtliche Auseinandersetzungen zu realisieren.
V.i.S.d.P.: Herwig Winter, Ortsbeauftragter