20. November 2009

Erörterungstermin Kohlekraftwerk Staudinger: Staudinger Block 6 ist der Sargnagel für den Klimaschutz

Von: BUND Hessen

Der wohl letzte Tag der Erörterung zum Neubau des weltgrößten Steinkohlekraftwerkes Block 6 Staudinger stand heute im Zeichen des Klimaschutzes. „Um die Erderwärmung auf 2°C zu begrenzen, müssen die Industriestaaten 80-90% ihres CO2-Ausstoßes senken. Kurz vor Beginn der entscheidenden Klimaschutzkonferenz in Kopenhagen plant E.ON das weltgrößte Steinkohlekraftwerk in Großkrotzenburg. Dies ist unverantwortlich und steht den globalen Klimazielen diametral entgegen“, so der energiepolitische Sprecher des BUND, Dr. Werner Neumann. Der neue Block wird 6 Millionen Tonnen CO2 jährlich produzieren.

„Wirtschaftsinstitute, Umweltverbände, Weltklimaforscher sind sich einig, dass der Kohlestrom im Sinne des Klimaschutzes deutlich reduziert werden muss. Dazu kommt, dass mit dem Bau neuer Kohlekraftwerke alternative Energieformen verhindert werden. Dieses Vorhaben ist der Sargnagel für den Klimaschutz“, so Neumann weiter. Durch den Bau von Block 6 sind außerdem jährlich 400 Millionen € Kosten durch Klimaschäden in Hessen und Bayern zu erwarten, das sind 20 Milliarden in den zu erwartenden 50 Jahre Laufzeit. „Und diese Kosten tragen die Bürger“ so Werner Neumann dazu. Ursula Philipp-Gerlach, Rechtsanwältin des BUND und BN Bayern fügt hinzu: „Laut Bundesnaturschutzgesetz müssen Klimaschäden vermieden werden. Staudinger Block 6 widerspricht diesem Naturschutzziel durch Abgabe von großen Mengen an klimaschädigender Treibhausgase massiv. Staudinger Block 6 darf auch aus diesem Grund auf keinen Fall gebaut werden.“

Als Fazit des gesamten Erörterungstermins fügt Ursula Philipp-Gerlach hinzu: „E.ON hat wiederholt unzureichende, fehlerhafte Daten vorgelegt. Unterlagen fehlten, Fragen wurden nicht beantwortet. Der BUND Hessen und der BN Bayern haben die Schwachpunkte im Erörterungstermin aufgezeigt. Nun muss das RP Darmstadt seine Hausaufgaben machen. Nicht nur durch E.ON sind Unterlagen nachzureichen, auch das RP muss unabhängige Gutachter beauftragen. Ob das Projekt genehmigungsfähig sein wird, ist nach den Ergebnissen des Erörterungstermins völlig offen." Der BUND Hessen und BN Bayern sieht in der weiteren Auseinandersetzung gute Aussichten, das Projekt zu verhindern.

Für Rückfragen:

  • Rechtsanwältin Ursula Philipp-Gerlach
    Niddastraße 74, 60329 Frankfurt
    Mobil: 0163/733 25 52
  • Werner Neumann
    werner.neumann@bund.net