15. Oktober 2009

Kohlekraftwerk Staudinger BUND fordert von Eon Verzicht auf Block 6

Von: BUND Hessen

Presseberichten zu Folge, erwägt der Eon-Konzern, aus wirtschaftlichen Gründen, die beabsichtigte Erweiterung des Kohlekraftwerks am Standort Staudinger zu unterlassen. Der hessische Landesverband des BUND fordert Eon deshalb auf, sich von den Plänen zur Errichtung eines Blockes 6 zu verabschieden. Der für 10. November geplante Beginn des Erörterungstermins sollte nach Auffassung des BUND ausgesetzt werden. Hermann Maxeiner, BUND-Vorstandssprecher: „Ich hoffe sehr, dass bei Eon endlich Vernunft einkehrt. Angesichts des überaus erfolgreichen Ausbaus der erneuerbaren Energien und der wegen des europaweiten Emissionshandels zukünftig hohen Kosten für die Stromproduktion auf Basis des Klimakillers Kohle, wird sich Block 6 nicht rechnen. Ganz davon abgesehen, dass durch Block 6, der im Jahr bis zu 6 Millionen Tonnen CO2 produzieren würde, die Klimaschutzbemühungen konterkariert werden.“

Der BUND verweist auf den Beschluss der Europäischen Union, wonach ab 2013 die Rechte zum Ausstoß von Klimagasen von den Kraftwerksbetreibern zu 100% ersteigert werden müssen. Für ein neues Steinkohlekraftwerke würden bei gleicher Strommenge weit höhere Kosten durch den Emissionshandel entstehen als bei einem Gaskraftwerk. Block 6 Staudinger wird nach BUND-Angaben 784 g CO2 pro kWh Strom produzieren, ein GuD-Kraftwerk erzeugt dagegen durchschnittlich nur 410-430 g CO2 pro kWh Strom. Der BUND hat in seiner Einwendung zum Genehmigungsverfahren berechnet, dass inklusive der Kosten für CO2-Zertifikate die Kosten zur Stromerzeugung durch Block 6 bei über 10 cent/kWh liegen würden. Hermann Maxeiner: „Block 6 würde einerseits aufgrund der vorrangigen Einspeisung der erneuerbaren Energien, deren Anteil stetig wächst, nicht auf die geplante Vollast-Stundenzahl kommen. Andererseits würde der erzielbare Erlös auch durch den Preis für Windstrom an der Strombörse auf Werte von 8-9 cent/kWh gesenkt, so dass Block 6 allein aus diesem Grund schon nicht wirtschaftlich wäre.“

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Michael Rothkegel
BUND-Geschäftsführer
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