26. Oktober 2009

Wohin mit dem Regenwasser - es nutzen, versickern oder ableiten?

Von: BUND Viernheim

Insbesondere nach den Regenwasserkalamitäten und Überflutungen von Viernheims Straßen und Kellern in den letzten Jahren ist der sinnvolle Umgang mit dem nassen Element ein wichtiges Thema. Als ausgewiesenen Experten konnte der BUND den Diplom-Ingenieur Klaus W. König aus Überlingen zu einer Vortragsveranstaltung am 30.10.2009 ab 19.00 Uhr in der Viernheimer Sparkasse (Schulstraße) gewinnen. Anlass ist auch das 30-jährige Bestehen des BUND Viernheim. Klaus W. König ist Architekt und Fachjournalist, profilierter Kenner und Fachmann in Fragen der Regenwassernutzung und national wie international tätiger Berater von Planungsbüros und Kommunen.

Bereits kleine, dezentrale Maßnahmen zur vollständigen oder teilweisen Abkopplung des Niederschlagswassers von der Kanalisation haben zumeist großen wirtschaftlichen Nutzen, sowohl für die Gemeinden und wie auch für ihre Bürger. Die Kanalauslastung und die Gewässerbelastung lassen sich dadurch mengenmäßig und von der Schmutzfracht her wirksam reduzieren. Sie sind damit auch ein verwertvoller Beitrag zum lokalen Umweltschutz. Ihre besondere Stärke liegt in ihrer Flexibilität und in der Kombinierbarkeit der einzelnen Maßnahmen (Nutzung, Versickerung oder verzögerte Ableitung des Niederschlagswassers) mit den bereits vorhandenen, zentralen Entwässerungssystemen einer Kommune. So wird eine Verbesserung der mengenmäßigen Leistungsfähigkeit des zentralen Entwässerungssystems bewirkt und die Gefahr seiner möglichen Überlastungen gemindert.

Sowohl für die Neubau- wie auch für die Bestandsgebiete kann jede Kommune spezielle Vorschriften zur Entsorgung des Abwassers und des Niederschlagswassers machen. Für die Bestandsgebiete hat sich eine "gesplittete" Gebühr bewährt. Laut gültiger Rechtssprechung ist sie schon seit langem Pflicht. Danach werden verursachergerecht diejenigen stärker zur Kasse gebeten, die große Mengen Regenwasser in den öffentlichen Kanal einleiten. Wer daher in dezentrale Maßnahmen investiert und Regenwasser auf seinem Grundstück zurückhält oder versickert, wird durch eine Gebühreneinsparung belohnt. Das gilt auch für die Kommune mit ihren öffentlichen Gebäuden und Flächen.