9. September 2009
BUND begrüßt Verzicht auf Südumfahrung Fürth
Der von der Fürther Gemeindevertretung gefasste Beschluss, die Planung einer Südumfahrung von Fürth nicht weiterzuverfolgen, zeigt einen verantwortungsvollen Umgang der Politiker mit landwirtschaftlicher Fläche und Steuergeldern. Der BUND Kreisverband Bergstraße begrüßt diese Entscheidung ausdrücklich, so Georg Niedermayer, Kreisvorsitzender.
Die Argumentation seitens der CDU, dass die vorliegenden Verkehrszahlen den Bau einer Südumfahrung nicht rechtfertigen, da der Nutzen in keiner Relation zum Landschaftsverbrauch steht, deckt sich mit der Haltung des BUND. Durch die Baumaßnahme wären 1,2 Hektar Freifläche versiegelt und damit einer Nutzung auf Dauer entzogen worden. Mit einer Flachenversiegelung einher geht aber auch immer der Verlust dieser Fläche für eine Reduktion des CO2-Gehalts in der Atmosphäre durch das Wachstum von Pflanzen, was vor dem Hintergrund einer sich zunehmend verschärfenden Klimasituation nicht mehr vertretbar ist.
Es hätte sich bei der für die Planungsmaßnahme beanspruchten Fläche im Wesentlichen um landwirtschaftliche Nutzfläche gehandelt. Landwirtschaftlich genutzte Flächen jedoch werden schon heute und vermehrt in der Zukunft benötigt, um zum einen Nahrungsmittel zu produzieren, zum anderen aber auch Biomasse für die energetische Nutzung zur Verfügung zu stellen. Die Zukunft nicht nur der in Fürth lebenden Menschen hängt unter anderem davon ab, dass solche Flächen nicht immer weiter zerstört werden.
Da sich die Gemeindevertretersitzung im Zusammenhang mit dem Beschluss auf den Verzicht einer Südumfahrung gleichzeitig für eine Verstärkung der Anstrengungen zur Realisierung einer B 38 a-Umgehung von Fürth ausgesprochen hat, ist sich der BUND sicher, dass bei der Trassenplanung die gleiche Sensibilität gegenüber der betroffenen Landschaft zum Tragen kommt. In einem Schreiben an Bürgermeister Volker Oehlenschläger bietet der BUND deshalb auch erneut seine Gesprächsbereitschaft im Vorfeld der Überlegungen einer Umgehungstrassenplanung für Fürth an.