28. September 2009
ICE-Neubaustrecke: BUND gegen Veränderung der FFH-Gebiete
Von: BUND Bergstraße
Europäische Schutzgebiete den politischen Launen anpassen - solchen Ideen erteilt der Kreisverband Bergstraße des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) eine klare Absage. In den letzten Wochen wurde von verschiedenen Seiten gefordert, die beiden FFH-Gebiete "Reliktwald von Lampertheim" und "Viernheimer Waldheide" so zu verändern, dass die ICE-Trasse - als Variante A, A300 oder A1-Forst - ohne größeren Konflikt mit dem Naturschutzrecht entlang der A67 geführt werden könnte.
"Aus unserer Sicht stehen diese Wünsche im Widerspruch mit dem Naturschutz", so BUND-Vorsitzender Guido Carl, "denn die diskutierten Flächen sind aus floristischer und faunistischer Sicht hochwertige Biotope, deren Schutzstatus erhalten bleiben muss." Entgegen vielen Äußerungen der letzten Zeit ist die Ausweisung der europäischen Schutzgebiete nicht zufällig zustande gekommen, sondern basiert auf aufwändigen Untersuchungen. Das bestätigt auch Peter Dresen vom BUND Viernheim: "Die Behauptung, dass es sich hierbei um weniger wertvolle Waldbereiche und Biotope handelt, ist unzutreffend und zeigt nur, dass deren Wert nicht richtig erkannt wird."
Grundsätzlich hatte der BUND bereits darauf hingewiesen, dass sowohl bei den A-Trassenvarianten als auch der Variante "Mannheim direkt" eine offene Zerschneidung der Waldgebiete nicht akzeptabel ist. Der BUND erwartet daher, dass bei dem Planfeststellungsverfahren für diesen Streckenabschnitt - gleich, welche Trasse die Bahn schließlich wählt - der Eingriff in die Natur so schonend wie möglich erfolgt. Der BUND fordert daher die Bahn dazu auf, schon jetzt einen Tunnel oder einen gedeckelten Trog in den Trassenvergleich und die Planungen mit einzubeziehen.