22. März 2010

"Uranium – is it a country?" - eine Spurensuche nach der Herkunft von Atomstrom

Von: Christine Engesser

Am kommenden Mittwoch, 24.3.2010, 20 Uhr lädt der BUND-Ortsverband Wald-Michelbach zu einer Filmvorführung im Kommunalen Kino WaMiBa (ehem. Bahnhof Unter-Wald-Michelbach) ein. Der Dokumentarfilm „Uranium – is it a country?“ zeigt die Risiken des Uranabbaus für Mensch und Umwelt. Der Eintritt ist frei.

Menschen aus ganz Deutschland haben es sich zur Aufgabe gemacht, die globale Verkettung von Zusammenhängen atomarer Energienutzung am Beispiel des Uranabbaus in Australien darzustellen. Hier liegen die weltweit größten Uranvorkommen. Aber auch afrikanische Länder, Kasachstan und Kanada exportieren Uran. Von 1946 bis 1990 wurde auch in Thüringen Uran abgebaut und von dort ist bekannt, dass 7.163 Minenarbeiter an Krebs starben, 5.237 wurden als Strahlenopfer anerkannt. Nach der politischen Wende wurde der Abbau in dieser Region eingestellt, weil die Gefahren für die menschliche Gesundheit mit dem geltenden deutschen Recht nicht vereinbar waren. Deutschland und andere europäische Staaten können sich Atomkraft nur leisten, weil der Rohstoff Uran aus anderen Ländern importiert wird und diese die Risiken des Abbaus tragen.

Den Ansprüchen und Bedürfnissen aller Länder und Menschen der Erde gerecht zu werden und gleichzeitig dem CO2-Ausstoß und Klimawandel entgegenzutreten ist eine Herausforderung für die jetzige und künftige Energiepolitik.

Die Atomenergie wird derzeit in etlichen Industrie- und Schwellenländern als Lösung angesehen. AKWs haben scheinbar einen geringen CO2-Ausstoß, allerdings sind in dieser Rechnung weder die globale CO2-Bilanz, in die die CO2-Emissionen des Uranabbaus und der Uranaufbereitung eingehen, noch andere Risiken und Umweltschäden der Atomwirtschaft berücksichtigt.

In diesem Zusammenhang weist der BUND auch darauf hin, dass 2010 bundesweit mehrere Protestaktionen gegen Atomenergie stattfinden. An vielen Orten Deutschlands haben sich Gruppen gegründet, die für einen schnellen Ausstieg aus dieser risikoreichen Technologie eintreten. Anfang des Jahres hat sich auch der Verband kommunaler Stadtwerke gegen eine Verlängerung der Atomenergie positioniert, weil die Kommunen ihre Investitionen in neue Energien durch die großen AKW-Betreiber gefährdet sehen.

Am 24.4.2010 wird eine Großkundgebung am AKW Biblis stattfinden. Wer an dieser Protestkundgebung teilnehmen möchte, kann sich informieren unter www.bund-bergstrasse.de oder bei Christine Engesser, Tel. 06207 / 81824.