29. Juli 2011
Windkraftnutzung im Kreis Bergstraße kommt voran
Von: BUND Bergstraße
Es ist nach Auffassung des BUND-Kreisverbandes Bergstraße traurig, dass es erst einer atomaren Katastrophe in Japan bedurfte, um insbesondere bei konservativen Politikern einen Sinneswandel in Sachen regionaler Windenergienutzung herbeizuführen. Doch die nun sich abzeichnende Entwicklung im Kreis Bergstraße wird vom BUND ausdrücklich begrüßt: Dem frühen Vorstoß von Rimbachs Bürgermeister Hans-Jürgen Pfeifer und den Aktivitäten des Fürther Bürgermeisters Volker Oehlenschläger ist es zu verdanken, dass auch im Odenwald endlich Bewegung in diese Angelegenheit kommt. Denn nur durch entschlossenen Ausbau der Windenergie speziell auf regionaler Ebene ist ein rascher Umstieg auf eine vollständige Versorgung mit erneuerbaren Energieträgern zu schaffen.
Für den BUND ist dabei wichtig, dass bei der Ausweisung von Vorrangflächen im Regionalplan dem Schutz benachbarter Siedlungsflächen ebenso Rechnung getragen wird wie dem Natur- und Artenschutz. "Es geht darum, über kommunale und Kreisgrenzen hinweg die geeignetsten Gebiete zu finden und als Vorrangflächen auszuweisen", erläutert BUND-Kreisvorsitzender Guido Carl die Position des Umweltverbands. Insofern widerspricht der BUND Bürgermeister Pfeifer, der Flächen für seine Gemeinde reklamiert. Es kann keineswegs so sein, dass jede Gemeinde in Hessen ihren eigenen Windkraftstandort ausweist. Das ist weder nötig noch sinnvoll, denn in vielen Gemeinden bieten sich Standorte schon wegen der fehlenden Windhöffigkeit gar nicht an. Und dort, wo die Windhöffigkeit gegeben ist, sprechen oftmals andere Kriterien gegen eine Ausweisung.
Hessenweit und auch im Kreis Bergstraße sollten nach Auffassung des BUND wenigstens zwei Prozent der Fläche als Vorranggebiete für Windenergieanlagen ausgewiesen und die übrigen Flächen ausgeschlossen werden. Das würde die Planungssicherheit für die Investoren erhöhen und vermeiden, dass in jedem Einzelfall die gesamte Palette der Kriterien für eine Standortfindung neu diskutiert werden muss. Von den Bürgermeistern im Kreis Bergstraße ebenso wie von der schwarz-grünen Kreistagsmehrheit erwartet der BUND deshalb, dass sie sich stark machen für die Ausweisung von Windkraftvorrangflächen im Regionalplan Südhessen.