9. März 2011

Umweltschützer lehnen SPD-Pläne ab

Von: BUND Bensheim

Bensheim. Der BUND-Ortsverband Bensheim protestiert energisch gegen das vorgestellte Sieben-Punkte- Programm der SPD mit den genannten Anbindungs- und Umgehungsstraßen zwischen Schwanheim, Fehlheim und Bensheim ("Die Verkehrsprobleme im Westen lösen", BA v. 3. März).


Lösung für "Junkergarten"

Eine derart massive und bereitwillige systematische Inanspruchnahme von Natur, die zahlreiche Lebensräume für Pflanzen und Tiere zerstören würde, ist für Umweltschützer völlig inakzeptabel. Es gehe in diesem Gemarkungsbereich nicht nur um die genannten Straßenverbindungen. Eine Anbindung von Fehlheim sei die Voraussetzung für eine mögliche Entwicklung von 20 Hektar Bauland, also 200 000 Quadratmeter, zur Wohnbebauung. Das Nadelöhr "Am Junkergarten" bedarf einer Lösung, "dafür jedoch die halbe Gemarkung plattzumachen", erinnert die Aktiven des BUND an das Fortschrittsdenken aus den 60/70er Jahren. In dieser Zeit wurden Pläne entwickelt, da würde Gronau heute an einer Durchgangsstraße in Richtung der damals geplanten Odenwaldautobahn liegen. Auch damals haben sich viele dagegen gewehrt.


Für verträgliche Entwicklung

In Zeiten des Klimawandels, des massiven Artensterbens, dem Rückgang der Artenvielfalt, des zunehmenden demografischen Wandels seien rücksichtslose Planungen dieser Art und Weise zurückzuweisen. Anwohner an den Hauptstraßen in Bensheim wie der Wormser Straße, Schwanheimer Straße, Darmstädter- und Nibelungenstraße hätten erheblich höhere Verkehrsbelastungen zu verkraften, schreibt der BUND weiter.


Öffentlicher Nahverkehr ausbauen

Anstatt neue Straßen bauen zu wollen, muss der Individualverkehr laut BUND besser gesteuert sowie öffentlicher Nahverkehr ausgebaut werden, dann haben alle etwas davon. "Eine verträgliche Entwicklung für Mensch und Natur ist das Gebot der Stunde." Durch die geplante ICE-Trasse werde es voraussichtlich schon zu erheblichen Eingriffen bei Schwanheim kommen. Auch das geplante Vorhaben der beiden großen Volksparteien zur Entwicklung von Stubenwald II würde schon zu massivem Flächenverbrauch führen. Das Gebiet zwischen Bensheim/West und Schwanheim/Fehlheim ist von vielen Heckenzügen und Streuobstwiesen durchzogen, die Vögeln und anderen Tieren Schutz und Lebensraum bieten. Der Hochwasserrückhaltebereich bietet einen Lebensraum für viele Tiere, die auf

Flachwasserzonen mit wechselndem Wasserstand angewiesen sind.


Wertvolle Natur zerschneiden

Ein Weiterbau der Westtangente über die Schwanheimer Straße hinaus würde diese wertvolle Naturlandschaft zerschneiden und ist in dieser Gemarkung nicht zu ersetzen oder auszugleichen und damit abzulehnen, schreibt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschlands in seiner Pressemitteilung abschließend.