18. Mai 2011

Umweltverbände fordern nachhaltige Regionalplanung

Die Umweltschutzverbände fordern eine Neuorientierung der Regionalplanung in Richtung Nachhaltigkeit. Der in Arbeit befindliche „Einheitliche Regionalplan Rhein-Neckar 2020“ müsse zu einem Leitinstrument der Energiewende, des Landschaftsschutzes sowie einer verträglichen Siedlungsentwicklung gestaltet werden. Die Ausweisung von Windparks an ertragreichen Standorten wird als eine Schlüsselaufgabe des neuen Regionalplans angesehen.

In einem Positionspapier stellen BUND, NABU und das Mannheimer Umweltforum ihre Vorschläge für eine nachhaltige Regionalentwicklung vor. Die Stadt- und Dorfentwicklung müsse sich auf den Siedlungsbestand konzentrieren und das Leitbild der „Stadt der kurzen Wege“ verfolgen. Schon heute bestünden große Überkapazitäten bei der Ausweisung von Wohnbauflächen. Infolge des Abzugs der US-Army werden in Mannheim, Heidelberg und Schwetzingen zusätzlich große Flächen für Wohn- und Gewerbeansiedlung frei. „Eine weitere Inanspruchnahme von landwirtschaftlichen Flächen für Bauzwecke ist städtebaulich völlig unnötig und ökologisch schädlich“, erklärte Matthias Weyland vom BUND.

„Für den Erhalt der Artenvielfalt sollen ausreichend große Vorrangflächen ausgewiesen werden“, forderte Christine Köhler vom NABU. Zehn Prozent der Verbandsfläche sollen, wie auch gesetzlich vorgeschrieben, für den Biotopverbund gesichert und damit auch Wanderkorridore u.a. für Feldhamster, Luchs, Wildkatze und Biber gestaltet werden.

Eine klimaverträgliche Mobilität setze in Zukunft verstärkt auf den Ausbau des Umweltverbundes, also Busse und Bahnen, Radfahren und zu-Fuß-gehen. Ein Regionalflughafen wird von den Umweltschutzverbänden aus Gründen des Lärm- und Klimaschutzes und angesichts der vorhandenen Kapazitäten in Baden-Baden, Hahn, Stuttgart, Zweibrücken und Frankfurt als überflüssig angesehen. Die Erreichbarkeit der bestehenden Flughäfen mit der Bahn müsse verbessert werden.

Für den Erfolg der Energiewende in der Region sei neben der Realisierung der Einsparpotentiale der Ausbau der erneuerbaren Energieträger von entscheidender Bedeutung. Ab dem Jahre 2030 solle der Stromverbrauch zu 100 % von Wind, Sonne, Wasser, Biomasse und Geothermie gedeckt werden. „Die bislang in der Region betriebene Blockade der Windenergie muss beendet und durch eine aktive Unterstützung dieser wichtigsten Form der erneuerbaren Energieträger ersetzt werden“, erklärte Oliver Decken vom Mannheimer Umweltforum.

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