19. Dezember 2013
Offener Brief des Naturschutzbeirats an Regierungspräsident
In einem offenen Brief wendet sich der Naturschutzbeirat des Kreises Bergstraße an Regierungspräsident Johannes Baron mit der Bitte, Windkraftanlagen auf der Hüttenfelder Deponie nicht zu genehmigen, da diese Anlagen insbesondere bedrohte Vogel- und Fledermausarten schwerwiegend schädigen würden.
Laut Naturschutzbeirat weisen schon die Gutachten des Antragstelers ZAKB erhebliche Fehler auf. Beispielsweise fehlen Arten wie Fransenfledermaus, Bechsteinfledermaus, Kleinabendsegler und Breitflügelfledermaus, die im Waldbereich neben der Deponie nachgewiesen sind. Insgesamt sind den Experten 13 Fledermausarten im Bereich Hüttenfeld bekannt, es besteht also ein hohes Konfliktpotenzial mit den geplanten Windkraftanlagen.
Auch mehrere bedrohte Vogelarten werden gefährdet, weil die Deponie im sonst flachen Ried den Zugvögeln als Landmarke dient. Segelflieger wie Kraniche, Störche und Weihen nutzen die Deponie wegen der dortigen Aufwinde zum Aufsteigen. Aber auch im Umfeld der Deponie brütende Großvögel sind auf der Nahrungssuche in der Gefahr, Schlagopfer zu werden.
Der Naturschutzbeirat weist auch darauf hin, dass die Deponie laut hesssicher Windpotenzialkarte keine ausreichende Windhöffigkeit erreicht. Daher wurde der Standort von der Regionalversammlung auch nicht als Vorranggebiet für Windenergienutzung ausgewiesen.