18. November 2013

B38a: Unnötig großer Flächenverbrauch durch Ortsumfahrung von Mörlenbach

Von: Herwig Winter

Weiherer Tal im Bereich des Regenrückhaltebeckens.

Die Ortsumgehung von Mörlenbach in Form der geplanten Variante O2 ist mit einem gigantischen Flächenverbrauch verbunden, weshalb das Amt für Bodenmanagement Heppenheim ein Flurbereinigungsverfahren durchführen möchte. Der BUND-Ortsverband Mörlenbach schätzt, dass die Gesamtfläche, die die Variante O2 in Anspruch nimmt, zwischen 30 und 50 ha betragen wird. Der Flächenbedarf kommt nicht nur durch die Baumaßnahme selbst mit ihren Asphaltierungen, breiten Geländeeinschnitten und Deponieflächen für den Erdaushub, sondern darüber hinaus in weit größerem Umfang durch den notwendig werdenden naturschutzrechtlichen Ausgleich zustande. Denn die geplanten
Eingriffe in den Naturhaushalt sind derart gravierend, dass ein Ausgleich entsprechend viel Fläche in Anspruch nehmen wird. Nach Auffassung des BUND ist dieser Ausgleich überhaupt nicht möglich.

Für den BUND ist es eine unumstößliche Tatsache, dass die Variante W4 im Vergleich zur O2 mit einem sehr viel geringeren Flächenverbrauch auskommt. Nur im Bereich der Tunnelausgänge wären einige Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche erforderlich. Eines Flurbereinigungsverfahrens bedürfte es dafür nicht, sondern die Flächen könnten käuflich erworben werden. Bei der Realisierung der W4 würden landwirtschaftliche Nutzflächen nicht in großem Umfang zerschnitten und es käme insbesondere auch nicht zur Beschattung von Äckern und Wiesen durch gewaltige Brückenbauwerke.

Der BUND unterstützt deshalb nicht nur die betroffenen Landwirte, sondern alle Grundstückseigentümer in Mörlenbach, Weiher, Ober-Mumbach, Bonsweiher, Zotzenbach, Nieder-Liebersbach und Reisen, die sich gegen die massiven Landverluste zur Wehr setzen. Die Planungsvariante W4 käme nicht nur ohne Flurbereinigungsverfahren aus, sie brächte auch keine unlösbaren Konflikte mit dem Naturschutzrecht mit sich. Weitere Vorteile der W4 bestehen darin, dass Erholungslandschaft nicht unnötig zerstört wird und nicht nur die vom Durchgangsverkehr betroffenen Bürger in Mörlenbach, sondern auch in Weiher und Kreidach Entlastung erfahren.