21. Oktober 2014

Neue Finanzierungsoptionen für das Stadtbuskonzept

Jetzt kann der nächste Schritt in Sachen Stadtbus getan werden: Die Regionalverbände Starkenburg und Rhein-Neckar des Fahrgastverbands PRO BAHN haben Zuschussprogramme ausfindig gemacht, die die Stadt Heppenheim zum Einstieg in einen erfolgreicheren Stadtbus nutzen kann. Gemeinsam mit dem Kreisverband Bergstraße des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) schlägt der Fahrgastverband vor, mit der neu gefundenen Finanzierungsoption das Konzept für eine erste Stadtbuslinie erstellen zu lassen. „Die Zeit drängt allerdings“, erklärt Sven Grahner, Sprecher von PRO BAHN mit Nachdruck, „denn Zuschüsse werden nach dem Windhundverfahren vergeben und die Vergabe der Heppenheimer Buslinien-Konzessionen hat bereits begonnen“.

Die Effizienz und Attraktivität gut geplanter Stadtbus-Systeme hatten die Umweltverbände bereits zum Jahresanfang mit einem Vortrag des Schweizer Verkehrsplaners Willi Hüsler zeigen können. Deutlich wurde auch, dass das Heppenheimer Stadtbus-Konzept wesentliche Planungsprinzipien – gerade Streckenführung statt Rundkurs, zentraler Knotenpunkt, Halbstundentakt – missachtet und daher wirtschaftlich auf Abwegen fährt. Für den Einstieg in eine erfolgreichere Neuplanung fehlt es der unter dem kommunalen Schutzschirm stehenden Stadt Heppenheim aber an finanziellen Mitteln. Deswegen hat PRO BAHN nach Abhilfe gesucht und auch gefunden: Mit dem Förderprogramm „Aktive Kernbereiche“ des hessischen Umweltministeriums und der nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums gibt es gleich 2 Möglichkeiten für Heppenheim, einen Zuschuss für das Stadtbuskonzept zu ergattern. Dass der erforderliche Eigenanteil trotz Schutzschirm geleistet werden darf, hat Bürstadt vorgemacht: die Solarmetropole im Ried hat über das Programm „Aktive Kernbereiche“ ein Verkehrskonzept erarbeiten lassen.

Den Antrag auf Zuschuss sollte die Stadt Heppenheim möglichst bald auf den Weg bringen, um nicht zu spät zu kommen. „Für den Einstieg könnte ein Konzept mit nur einer Stadtbuslinie sinnvoll und trotzdem ausbaufähig sein“, schlägt Guido Carl vom BUND vor, die Stadtbusplanung zunächst überschaubar zu halten und ein Gesamtkonzept für ganz Heppenheim damit stufenweise anzugehen. Gleichzeitig muss schon auf die Verknüpfung mit den Buslinien geachtet werden, weil die sieben Heppenheimer Buslinien in fünf Busbündel (Odenwald-Mitte, Odenwald-Süd, Ried, Bergstraße, Lampertheim) aufgeteilt sind. Alle Konzessions-Bündel werden in den nächsten Jahren neu vergeben, das Bündel Odenwald-Mitte bereits im April 2015. Je früher also die Stadtbusplanung beginnt, um so eher können unterstützende Maßnahmen noch in die Konzessionsvergabe einfließen.

Das Stadtbuskonzept kommt, davon sind die Verbände Pro Bahn und BUND überzeugt. Diese werden sich auch weiter in Zusammenarbeit mit der Stadt Heppenheim dafür einsetzen, dass das Konzept mit Hilfe eines Planungsprofis wirtschaftlich erfolgreich wird. An der Finanzierung sollte es beim nächsten Schritt jedenfalls nicht mehr liegen.