16. Dezember 2016

Naturfrevel in Beedenkirchen: 200 Meter lange Baumreihe liegt plötzlich am Boden

Unbekannte haben die Allee von Eichen und Kirschbäumen in der Verlängerung der Beedenkirchner Hechlergasse komplett abgesägt. Der BUND Bergstraße erwartet, dass der ursprüngliche Zustand durch Neuanpflanzungen wieder hergestellt wird. Foto: BUND

Anfang der zweiten Dezemberwoche trauten Bürger im Lautertaler Ortsteil Beedenkirchen ihren Augen kaum. Eine etwa 200 Meter lange Allee, heckenartig dicht gewachsen unweit südlich ihres Dorfes, gab es plötzlich nicht mehr. Sie war komplett abgesägt und das Geäst zusammengeschoben worden.

Einer der Bürger wandte sich an den Kreisverband des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) und bat telefonisch um Hilfe. BUND-Kreisvorstandssprecher Hans-Jörg Langen stellte daraufhin anhand von Luftbildern fest, was an Gehölzbestand von Rechts wegen noch hätte vorhanden sein müssen, gemäß der vom Informanten übermittelten Fotos aber so nicht mehr da war. Langen: "Die Reihe von Kirschbäumen und Eichen stand eindeutig auf dem Rand eines gemeindeeigenen Weges, doch der Gemeinde war bis zu meiner telefonischen Anfrage nichts von einer Fällung bekannt."

"Durch die unglaublich dreiste Vorgehensweise des Verursachers ist der Gemeinde nicht nur materieller Schaden entstanden", so Langen. Was für den BUND besonders schwer wiegt, sind die negativen Auswirkungen auf den Natur-, Arten- und Landschaftsschutz. Der dichte Bewuchs war Lebensraum für zahlreiche Tiere und bildete einen wichtigen Teil der naturschutzrechtlich geschützten Biotopvernetzung. Der Bevölkerung ist ein Landschaftselement erheblicher Größe genommen und der Erholungswert der dörflichen Umgebung damit deutlich beeinträchtigt worden, zumal solche bandartigen Strukturen, besonders wenn sie wie hier in etwa quer zur Hauptwindrichtung stehen, positive Auswirkungen auf das Kleinklima haben.

Langen: "Den einzigen Vorteil aus der Gehölzbeseitigung könnte jemand in der Beendung der Beschattung der westlich angrenzenden Äcker sehen." Der BUND erwartet jedenfalls, dass seitens der zuständigen Behörden der Verursacher ermittelt, die rechtswidrige Handlung angemessen geahndet und die Wiederherstellung des ursprünglichen Zustands durch Neuanpflanzungen in die Wege geleitet wird.