18. Dezember 2017

Kein neues Loch in der Odenwaldlandschaft - BUND ruft zum Widerstand gegen Steinbruchplanung in Aschbach auf

Von: Herwig Winter

Der BUND-Kreisverband Bergstraße wendet sich mit Nachdruck gegen die Absicht der Firma Bückle, den Steinbruch „Wormser Bruch“ zu reaktivieren. BUND-Kreisvorstandssprecher Herwig Winter: „Es gibt schon genug Löcher in der Odenwaldlandschaft. Und wenn erst einmal an einer Stelle angefangen wird, geht es in der Regel so lange weiter, bis das Vorkommen gänzlich ausgebeutet ist.“
Das unübertroffene Negativbeispiel in diesem Zusammenhang ist für den BUND der Steinbruch in Mackenheim. Die Betreiber werden an einer weiteren großflächigen Landschaftszerstörung momentan nur deshalb gehindert, weil Eigentümer nicht bereit sind, ihnen die dafür notwendige Fläche zu verkaufen.
Matthias Hornauer, BUND-Vorsitzender Wald-Michelbach: „Im ‚Wormser Bruch‘ zwischen Aschbach und Hartenrod sind die Wunden der Vergangenheit mittlerweile weitgehend verheilt und sollten nicht neu aufgerissen werden.“ Vom ehemaligen Steinbruchbetrieb sind nur noch Spuren erkennbar, der Wald hat von der Fläche wieder Besitz ergriffen. Der Laubmischwald, der hier gewachsen ist und seit Jahrzehnten mehr oder weniger sich selbst überlassen war, ist ökologisch besonders wertvoll. Dieses Kleinod, das nicht zuletzt für die Menschen, die Erholung in einer naturnahen Landschaft suchen, von unschätzbarer Bedeutung ist, darf nach Auffassung des BUND nicht geopfert werden.
Fünf Hektar Wald müssten gerodet werden, um an den roten Granit zu gelangen. Selbst wenn der Betreiber das Gestein ohne Sprengung abbauen will, wird das nicht ohne Lärm- und Staubemissionen abgehen. Matthias Hornauer: „Kein Spaziergänger wird sich in dieser Gegend mehr aufhalten wollen. Auch nicht am Wochenende, wenn der Steinbruchbetrieb ruht, aber das Auge statt auf einen Wald in eine Steinwüste blickt. Für Radfahrer, die den Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse von Wald-Michelbach nach Wahlen gerne nutzen, wäre einer der idyllischsten Abschnitte mit Naturwald auf der einen und Ulfenbachaue auf der anderen Seite für immer verloren.“
Der Widerstand der Menschen vor Ort ist bereits deutlich erkennbar. Der BUND kündigt schon jetzt an, im Falle einer Weiterverfolgung des Projekts sein besonderes Augenmerk auf die umwelt- und naturschutzrechtlichen Belange zu richten. Herwig Winter: „Für uns ist kaum vorstellbar, dass die Eingriffe in Natur und Landschaft, die im Falle eines Steinbruchbetriebs zustande kämen, mit dem geltenden Naturschutzrecht vereinbar sind.“

Informationen zum Steinbruch Mackenheim