18. Dezember 2017

Offenland statt Wald auf der Hüttenfelder Deponie - Naturschutzbeirat wendet sich an ZAKB und Obere Naturschutzbehörde

Von: Herwig Winter, Naturschutzbeiratsvorsitzender Kreis Bergstraße

Der Naturschutzbeirat des Kreises Bergstraße spricht sich gegen die geplante Aufforstung auf der Hüttenfelder Deponie aus und hat sich deshalb an den Vorstand des Zweckverbandes Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße (ZAKB) ebenso wie an die Obere Naturschutzbehörde (ONB) gewandt. Denn die bisherige Pflege des offenen Graslands mit wenigen, verstreut stehenden Sträuchern hat zu einer Entwicklung beigetragen, die zu einem hohen Artenreichtum geführt hat. Beiratsvorsitzender Herwig Winter: „Wald mit dem dort typischen Artengefüge ist nach Auffassung des Naturschutzbeirats in der Umgebung der Deponie zur Genüge vorhanden, aber an ungestörtem Offenland mangelt es.“
In seinen Schreiben an den ZAKB und die ONB regt der Naturschutzbeirat deshalb an, auf eine Waldanpflanzung zu verzichten zugunsten der bisherigen Pflege in erster Linie durch Beweidung. Wenn zu diesem Zweck eine Änderung des Rekultivierungsplans erforderlich werden sollte, dann sollte das nach Auffassung des Beirats erfolgen.
Herwig Winter: „Auf gar keinen Fall darf das Gelände für Freizeitaktivitäten für den Golfsport, Mountainbiker oder Ähnliches zur Verfügung gestellt werden. Dafür ist es aus der Sicht des Natur- und Artenschutzes einfach viel zu wertvoll.“
Gerade die alarmierenden Zahlen, was den Rückgang der Insekten, aber auch der Wirbeltierarten im Offenland anbelangt, erfordern nach Auffassung des Naturschutzbeirats ein konsequentes Handeln. Herwig Winter: „Da macht es keinen Sinn, an Planungen aus dem letzten Jahrhundert festzuhalten, die zu einem Zeitpunkt entstanden sind, als das Artensterben noch keinerlei politischen Stellenwert hatte. Geänderte Sachverhalte erfordern eine geänderte Planung. Das darf die Öffentlichkeit von den gewählten Politikern ebenso wie von Behörden und Unternehmen mit Fug und Recht erwarten.“