23. Februar 2018

Interkommunales Gewerbegebiet vernichtet wertvolle Lebensgrundlage - BUND und Bauernverband rufen Rimbacher Bürger zur Ablehnung auf

Von: Dr. Willi Billau, Herwig Winter
Die für das IKG geplante Fläche

Die für das IKG geplante Fläche umfasst nicht nur beste landwirtschaftliche Böden, sondern ist auch für den Stopp des Artensterbens im Offenland unerlässlich. Foto: BUND

Der BUND-Kreisverband Bergstraße und der Regionalbauernverband (RBV) Starkenburg wenden sich gemeinsam an die Bürgerinnen und Bürger von Rimbach, um sie dazu aufzurufen, beim Bürgerentscheid am kommenden Sonntag gegen das Interkommunale Gewerbegebiet (IKG) zu stimmen. RBV-Vorsitzender Dr. Willi Billau: „Die landwirtschaftlich nutzbare Fläche auf unserem Planeten beträgt nur rund 4% und die Wüstenflächen sind in Ausdehnung begriffen. Bei immer noch wachsender Weltbevölkerung sollten wir es deshalb tunlichst vermeiden, unsere fruchtbarsten Böden in Beton- und Asphaltwüsten zu verwandeln.“ BUND-Kreisvorstandssprecher Herwig Winter: „Wenn unsere Gesellschaft für Ihren Fortschritt ständig neue Flächen versiegelt, hat sie keine Zukunft.“
BUND und RBV weisen in diesem Zusammenhang noch einmal nachdrücklich darauf hin, dass das Planungsgebiet für das IKG im Regionalplan Südhessen 2010 als Vorranggebiet Regionaler Grünzug und als Vorranggebiet für Landwirtschaft ausgewiesen ist, was eine Bebauung auf der Fläche nicht zulässt. Hinzu kommt, dass eine Reihe von Arten, die nach dem europäischen, deutschen und hessischen Naturschutzrecht besonders geschützt sind, durch das Vorhaben ihren Lebensraum verlieren würden. Herwig Winter: „Das massive Artensterben im Offenland wird allenthalben beklagt. Doch wie soll dieser Misere begegnet werden, wenn immer mehr Felder und Wiesen betoniert und asphaltiert werden?“
In den Jahren von 1992 bis 2012 hat die Landwirtschaftsfläche bundesweit um rund 860.000 ha abgenommen, was fast der gesamten Landwirtschaftsfläche Hessens entspricht, die derzeit noch rund 884.500 ha umfasst. Doch jeden Tag werden bundesweit weitere 70 ha Fläche versiegelt. Dr. Willi Billau: „Wenn das so weitergeht, ist der Tag absehbar, an dem der letzte Landwirt seine Existenzgrundlage verliert. Damit verlieren aber auch die Menschen in unserem Land die Grundlage für ihre Ernährung.“
BUND und RBV appellieren deshalb an die Bevölkerung in Rimbach, es nicht so weit kommen zu lassen, indem sie dem IKG eine klare Absage erteilen zugunsten der Zukunft ihrer eigenen Kinder und Enkel.