3. Februar 2019
Abgeschossener Habicht: Naturschutzverbände loben Belohnung aus
Auf dem Röntgenbild des Habichtkadavers waren 8 Schrotkugeln zu erkennen, die den Beschuss des streng geschützten Greifvogels belegen
4 der Schrotkugeln wurden extrahiert, um deren Beschaffenheit und genaue Größe zu bestimmen
Der Tatort: In dem rot markierten Waldbereich unweit der Landesgrenze wurde das Habichtweibchen im April 2018 beschossen
Im vergangenen Frühjahr war am „Gorxenkopf“ südlich von Gorxheim auf Weinheimer Gemarkung unweit der Landesgrenze ein streng geschütztes Habichtweibchen am Horst mit einer Schrotladung erschossen worden. Daraufhin war auch das aus 3 Eiern bestehende Gelege abgestorben. Der Beauftragte für den Greifvogelschutz im Vorderen Odenwald, der Birkenauer Peter Schabel, hatte die Straftat aufgedeckt, die Beweise gesichert und den Behörden übergeben. Nachdem die Untersuchungsergebnisse zur Todesursache des Habichts vorlagen, hatte Schabel nach Absprache mit der Oberen Naturschutzbehörde, die beim Regierungspräsidium in Karlsruhe angesiedelt ist, bei der Staatsanwaltschaft in Mannheim „Strafanzeige gegen Unbekannt“ erstattet und den Vorfall öffentlich gemacht.
Zeugen gesucht: Wer hat den Habicht geschossen?
Nachdem eine Täterermittlung bislang nicht erfolgreich war, erfolgt nunmehr unter Federführung mehrerer Naturschutzverbände ein öffentlicher Zeugenaufruf. Nach Rücksprache mit der Staatanwaltschaft werden zwei Fotos veröffentlicht, die den Beschuss des Habichts mit einer Schrotladung belegen: Eine Röntgenaufnahme des Habichtkadavers, auf der 8 Schrotkugeln zu sehen sind und eine vergrößerte Detailaufnahme der 4 Geschosse, die man zur Feststellung der verwendeten Munition dem Kadaver später entnommen hatte. Beide Aufnahmen wurden am 12.06.2018 bei der Untersuchung des getöteten Habichts im Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe (CVUA) angefertigt.
Hier die wichtigsten Informationen zu dem Zeugenaufruf:
- Der Habicht wurde in der ersten Aprilhälfte, also kurz vor oder an Ostern 2018, in dem Waldbereich zwischen der Straße „Im Gorxenbuckel“ (Gorxheimertal) und dem Berg „Gorxenbuckel“ (Gemarkung Weinheim) abgeschossen.
- Zeugen, die verdächtige Beobachtungen im Umfeld des Tatorts gemacht haben oder die weitere Angaben zu den Geschehnissen oder zum Täter machen können, werden gebeten, sich beim Polizeipräsidium Mannheim, unter der Rufnummer 0621/174-0 oder bei jeder anderen Polizeidienststelle zu melden.
- Für Hinweise, die zur Aufklärung der Straftat und zur Ermittlung des Täters führen, wurde eine Belohnung in Höhe von 6.500 € ausgesetzt.
Die Summe wurde gemeinsam vom NABU Kreisverband Bergstraße, dem BUND Kreisverband Bergstraße, der NABU-Ortsgruppe Weinheim und von zwei Privatpersonen bereitgestellt.
Darüber hinaus besteht gerade auch in diesem Fall die Möglichkeit, sachdienliche Hinweise unter Wahrung völliger Anonymität zu machen. Das anonyme Hinweisgebersystem der Polizei Baden-Württemberg ist unter dem nachfolgenden Link zu erreichen: https://www.bkms-system.net/bw-korruption.