17. Oktober 2005
		Abtsteinach will Schandfleck in der Landschaft vergrößern 
		    
		Von: Herwig Winter
		 
		Bereits das bestehende Gewerbegebiet zwischen Ober-Abtsteinach   und Siedelsbrunn stellt nach Auffassung des BUND-Kreisverbandes Bergstraße   einen Schandfleck im Landschaftsschutzgebiet Bergstraße/Odenwald dar. Die nun   geplante Erweiterung würde den negativen Effekt, den der Gewerbekomplex im   Bereich der landschaftlich sensiblen Hochebene hat, noch verstärken. Beim   BUND hat man deshalb kein Verständnis dafür, dass Regierungspräsident Gerold   Dieke gegenüber der Gemeinde Abtsteinach die Entlassung dieser Fläche aus dem   Landschaftsschutz signalisiert.
 Die Aufgabe des   Regierungspräsidenten bestünde vielmehr darin, das Gemeinwohl des   Landschaftsschutzes gegenüber den privaten Interessen von Gewerbetreibenden   zu verteidigen. Dies vor allem auch vor dem Hintergrund, dass weniger   landschaftszerstörende Alternativen für eine Gewerbegebietserweiterung in der   unmittelbaren Nachbarschaft durchaus gegeben sind. Denkbar wäre aus der Sicht   des Landschafts- und Naturschutzes eine Erweiterung des Gewerbegebietes auf   der Fläche zwischen den Sportanlagen und der bereits vorhandenen   Gewerbefläche. Völlig ungeklärt bleibt, weshalb diese Fläche in der   Alternativenuntersuchung offensichtlich gar nicht in Erwägung gezogen wurde.   Der BUND fordert deshalb Regierungspräsident Gerold Dieke dazu auf, diese   Alternativenprüfung nachzuholen.
 Von Bürgermeister Rolf Reinhard ebenso wie   von den Gemeindevertretern der Gemeinde Abtsteinach erwartet der BUND, dass   sie mit dem gleichen Maß messen wie seinerzeit bei der beabsichtigten   Errichtung einer Windenergieanlage auf Abtsteinacher Gemarkung. Der Schutz   des Landschaftsbildes stand bei der ablehnenden Entscheidung damals hoch im   Kurs, genau das sollte auch für die Errichtung von Gewerbekomplexen gelten.   Anderenfalls machen sich die für die Planungen Verantwortung tragenden   Politiker unglaubwürdig.
 V.i.S.d.P.: Herwig Winter,   Beisitzer im Kreisvorstand