Ausbau des Frankfurter Flughafens: Rechtswidrige Rodung für die CCT-Flugzeugwerft

Frankfurt. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat der Frankfurter Stadträtin Jutta Ebeling als Dezernentin der Unteren Naturschutzbehörde gestern rechtswidrige Rodungs- und Baumaßnahmen im Zusammenhang mit der Errichtung der CCT-Flugzeugwartungsanlage angezeigt. "Nach der eindeutigen Sach- und Rechtslage muss nun ein Baustopp und evtl. ein Rückbau erfolgen", teilt die Rechtsanwältin des BUND, Ursula Philipp-Gerlach, heute mit.

Der BUND stellte nach Hinweisen aus der Bevölkerung fest, dass ohne Genehmigung vier Bäume gerodet wurden, damit eine Ausweichstrecke für Autos und Baufahrzeuge im Bereich der neuen CCT-Werft gebaut und asphaltiert werden konnte. Die Maßnahmen fanden unmittelbar am Rand des Flora-Fauna-Habitat-Schutzgebietes "Mark- und Gundwald" statt. Wegen der Vernichtung von Lebensraumflächen der geschützten Zauneidechse schließt der BUND eine spätere Strafanzeige gegen den Verantwortlichen nicht aus.

Unzufrieden ist der BUND einmal mehr mit dem Hessischen Wirtschaftsministerium als zuständiger Genehmigungsbehörde für die Flächeninanspruchnahmen bei der Errichtung der CCT-Werft. Nach der Mitteilung der ungenehmigten Maßnahmen am 2.6.2004 benötigte das Ministerium fast einen ganzen Monat, bis zum 30.6.2004, um den Sachverhalt zu ermitteln. Dann teilte das Ministerium dem BUND mit, dass für diese Maßnahme "vier Bäume vorübergehend verpflanzt" wurden, die "voraussichtlich Mitte Juli 2004... wieder an ihren bisherigen Standort zurückgebracht" werden. Die Behauptung des Wirtschaftsministeriums, dass die vom BUND angezeigte Errichtung der provisorischen Verkehrsführung von der Baugenehmigung für die CCT-Werft vom 14.11.2003 "erfasst" seien, hielt einer Prüfung durch den BUND nicht stand. Die vom Ministerium dezidiert angegebenen Textstellen der Genehmigung enthalten weder einen Hinweis auf die Notwendigkeit der Baumaßnahme noch die Darstellung, dass Bäume vorübergehend verpflanzt und später an den Standort zurückgebracht werden müssen.