BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


14. Mai 2007

Bürgermeister Knopf stiehlt sich beim Steinbruchverfahren aus der Verantwortung

Von: Herwig Winter

Mörlenbach. Mit seinen untauglichen eigenen Gesteinsproben stellt der Mörlenbacher Bürgermeister nach Auffassung des BUND-Ortsverbandes Mörlenbach dem Steinbruchbetreiber einen Freibrief aus und stiehlt sich damit selbst aus der Verantwortung. Lothar Knopf täuscht mit seiner Hobby-Geologie die Bevölkerung über die wahren Risiken hinweg. Mit der Aktion, einen für den Steinbruchbetreiber tätigen Gutachter damit zu beauftragen, einige Eimer zufällig im Steinbruch eingesammelten Materials auf Radioaktivität zu prüfen und dann nach Bestätigung des vorhersehbar negativen Ergebnisses pauschal Entwarnung für die Zukunft geben zu lassen, hat Knopf den Interessen der Porphyrwerke, nicht aber der betroffenen Bevölkerung insbesondere im Ortsteil Weiher gedient.

Stattdessen hätte der Bürgermeister die Unterlagen über die mehrjährigen Uranprospektionen im Steinbruch Mackenheim des Hessischen Landesamtes für Bodenforschung den Bürgern nur zur Einsicht geben müssen, weil darin der Beweis geführt wird, dass im Gestein in Mackenheim Uran enthalten ist. Eine Gefährdung der Bevölkerung lässt sich nicht dadurch ausschließen, dass man ein paar herumliegende Steinbrocken überprüft. Vielmehr ist es erforderlich, dass das Gestein abbaubegleitend und sachverständig auf Vererzungen überprüft wird. Wenn es Lothar Knopf also ernst ist mit einer Vorsorge zum Schutz der Bürger, dann wird er im Mediationsverfahren Druck auf die Genehmigungs-behörde und den Steinbruchbetreiber ausüben, genau solch ein Kontrollinstrumentarium zu installieren.

Nach Auffassung des BUND mutet es geradezu rührend an, wenn der Mörlenbacher Bürgermeister Krokodilstränen über fehlende Haushaltsmittel zum Schutz seiner Bürger gegen radioaktive Strahlung vergießt. Wenn Lothar Knopf seinen Eid ernst nimmt, dann wird er den Gemeindevertretern zu einem Haushaltsbeschluss raten, der die erforderlichen Mittel bereitstellt. Der BUND jedenfalls fordert die Gemeindevertreter in Mörlenbach dazu auf, einen entsprechenden Beschluss herbeizuführen.


Quelle: http://archiv.bund-bergstrasse.de/nc/presse/pressemitteilungen/detail/artikel/buergermeister-knopf-stiehlt-sich-beim-steinbruchverfahren-aus-der-verantwortung/