12. Januar 2009

BUND Bergstraße übergibt Landrat Matthias Wilkes den Leitfaden für einen Zivilisationswandel Kreis Bergstraße

Von: Claudia Dirr

Eine neue Studie des Wuppertal Instituts fordert naturverträgliche Politik und soziale Gerechtigkeit

Welche Veränderungen sind nötig, damit Deutschland zukunftsfähig wird und seinen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der Welt leisten kann? Was muß sich ändern in Politik, Wirtschaft, Konsum, Produkten und Lebensstilen, in Arbeitswelt und Freizeit, in Technik, sozialem Zusammenleben und in unserer Kultur?

Die Studie „Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt“ liefert Anregungen und Visionen zu den drängenden ökologischen und sozialen Fragen und will eine gesellschaftliche Debatte über nachhaltige Entwicklung anstoßen. Sie wurde vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und den Entwicklungsorganisationen Brot für die Welt und Evangelischer Entwicklungsdienst (EED) in Auftrag gegeben, das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie hat sie erarbeitet.

Zum Start ins neue Jahr übergab der 2. Vorsitzende des BUND Kreis Bergstraße. Guido Carl, ein Exemplar der Studie an Landrat Matthias Wilkes. "Der BUND Bergstraße freut sich, dass die Landes-CDU den Schutz von Umwelt und Natur als Schwerpunktthema in ihre Politik aufgenommen hat", betont Carl bei der Übergabe. "Die Studie entwickelt Konzepte für eine nachhaltige Entwicklung auf globaler, nationaler und lokaler Ebene. Die BUND-Gruppe hofft, dass Sie in dem Buch Anregungen finden für Entscheidungen und Initiativen auf Kreisebene", so Carl weiter.

Eine zukunftsfähige Entwicklung beschreibt einen verantwortungsvollen Umgang mit den begrenzten natürlichen Ressourcen und deren faire Verteilung. Die globale Erwärmung und die schwindende Vielfalt an Pflanzen und Tieren zeigen, dass Menschen die Tragfähigkeit der Natur vielfach überstrapazieren - obwohl bislang erst ein Viertel der Menschheit Wohlstand genießt. Ein Übergang zu einer naturverträglichen Wirtschaft ist eng verknüpft mit dem Umstieg auf Energien und Stoffe solaren Ursprungs und auf verstärkte Energieeinsparung. Weltweit und vor Ort gelingt Umweltpolitik nur, wenn Arbeit gerecht verteilt und bezahlt wird. Dies kann jeder durch sein Konsumverhalten unterstützen – zum Beispiel durch den Kauf regionaler oder fair gehandelter Produkte.

Alle Mitglieder der Kreistagsfraktionen und des Kreisausschusses sowie die Bürgermeister der Bergsträßer Städte und Gemeinden werden in den nächsten Tagen vom BUND Bergstraße eine Broschüre erhalten, die Aufbau und Inhalt der Studie sowie beispielhafte Probleme und Lösungswege vorstellt. Sie enthält auch einige „Zeitfenster“, die einen Blick ins Jahr 2022 eröffnen und die notwendigen Veränderungen vorstellbar machen. Interessierte Mitbürger können die Broschüre in der Geschäftsstelle des BUND, Untere Gartenstraße 3 in Heppenheim abholen oder telefonisch unter 06252-5189 bestellen. Anlässlich des dreißigjährigen Bestehens der BUND Kreisgruppe fallen keine Kosten an. Das Büro ist dienstags von 18 bis 20 Uhr geöffnet.