11. Januar 2008
BUND lehnt Südost-Entlastung in Rimbach ab
Die geplante Trassenführung für eine Südost-Entlastung in Rimbach verläuft auf der gesamten Strecke durch das Landschaftsschutzgebiet Bergstraße/Odenwald, welches durch eine reichhaltige Landschaftsstruktur, bestehend aus Streuobstflächen, Magerwiesen, Hecken, Feldgehölzen, Feuchtwiesen, einem Röhrichtbestand sowie einem Erlenbruchwald, Wiesenrainen und durch kleinparzellige landwirtschaftliche Nutzung gekennzeichnet ist. Diese Landschaftsstruktur bietet einer Reihe von Arten Lebensraum, die nach dem europäischen, deutschen und hessischen Naturschutzrecht strengem Schutz unterworfen sind. Deshalb lehnt der BUND in seiner Stellungnahme als Träger öffentlicher Belange die Planung kategorisch ab.
Im Gegensatz zu einer Reihe von Aussagen in der Umweltverträglichkeitsstudie ist der BUND-Ortsverband Rimbach-Mörlenbach der Auffassung, dass die vorgesehene Straßenplanung erhebliche negative Auswirkungen auf die Brutgebiete seltener Vogelarten haben würde, manche sogar völlig zerstören würde. Das gilt insbesondere für den Steinkauz, der in der Roten Liste der bestandsbedrohten Brutvogelarten Hessens als gefährdete Art geführt wird. Die im Südosten der Gemeinde Rimbach lebende Population des Steinkauzes ist die bedeutendste im gesamten Kreis Bergstraße. Aus der Umweltverträglichkeitsstudie geht zudem zweifelsfrei hervor, dass es für eine ganze Reihe seltener Tierarten zu mehr oder weniger großen Störungen beziehungsweise teilweise sogar Zerstörungen ihres jeweiligen Lebensraums kommen würde.
Der BUND hält schon alleine deshalb den geplanten massiven Eingriff in die derzeit noch weitgehend intakte Landschaft im Südosten von Rimbach für nicht vertretbar, weil der damit einhergehende Entlastungseffekt, wie die Verkehruntersuchungen belegen, eher unbedeutend ist. Der Entlastungseffekt bei einem Verzicht der Gemeinde auf weitere Siedlungstätigkeiten im Südosten von Rimbach wäre vergleichbar groß wenn nicht sogar größer.
Der BUND empfiehlt deshalb der Gemeinde Rimbach, von der Planung der Südost-Entlastung abzusehen zugunsten des Erhalts der schützenswerten Landschaft und, was nicht weniger wichtig ist, eines ausgesprochen wertvollen und attraktiven Naherholungsgebietes für die Wohnbevölkerung im Südosten der Gemeinde.