24. Juni 2011
		Der BUND berät bei Problemen mit Wespen und Hornissen
		    
		Von: BUND Bergstraße
		 
		Schwarz-gelb ist gefährlich? Nein, nur bei falschem Verhalten stechen  Wespen oder Hornissen. „Selbst Wespennester auf dem Balkon müssen nicht  immer umgesiedelt werden“, erläutert Guido Carl, Vorsitzender des Bund  für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) im Kreis Bergstraße. Vor  allem die Angst vor dem Stich der streng geschützten Hornissen ist  völlig unbegründet: Ihr Gift wirkt nicht anders als das von anderen  Wespen oder Bienen. Das Gift eines ganzen Wespenvolkes allein würde  nicht ausreichen, um einen Durchschnittseuropäer in Lebensgefahr zu  bringen. Selbstverständlich müssen Insektengiftallergiker immer  vorsichtig sein, auch bei einem Stich in den Mund oder in den Hals muss  unverzüglich ein Arzt geholt werden, da sonst Luftwege zuschwellen  können, warnt der BUND.
Der BUND berät per Telefon oder E-Mail. „In über 80 Prozent der Fälle  können sich Menschen und Tiere nach der Beratung für die wenigen Wochen  bis zum Herbst miteinander arrangieren“, freut sich Wespenberaterin  Brigitte Martin. Denn auch die Nester der beiden zuweilen lästig  werdenden Arten der „Deutschen Wespe“ und der „Gemeinen Wespe“ sind je  nach Witterungsverlauf meistens schon Ende November leer, da nur junge  Königinnen überwintern. Das alte, kunstfertig gebaute Nest kann im  Winter problemlos entfernt werden – bezogen wird es im nächsten Jahr  nicht mehr. 
 Hinweise und Erläuterungen helfen, unliebsame Stecherlebnisse zu  vermeiden, zumal nur diese beiden Wespenarten beim Frühstück im Garten  oder der Grillparty wirklich lästig werden können. Andere Arten kümmern  sich nicht um Kuchen, Eis und zuckersüße Getränke sondern um Blattläuse,  Fliegen und manche Raupe, die sonst Salat oder Kohl verspeisen würden. 
 Wer viel im Freien essen und trinken will, kann schon jetzt eine  Ablenkungsfutterstelle für die beiden zahlreichen, lästigen Wespenarten  einrichten: Einfach an einer vom Tisch abgelegenen, regengeschützten  Stelle einen flachen Teller mit etwas Zuckerwasser aufstellen und  regelmäßig nachfüllen. Wird dann der eigene Tisch mit nelkengespickten  Zitronenscheiben verziert, werden die Wespen diese Gerüche meiden. Von  Wespenfallen herkömmlicher Art rät der BUND dringend ab, denn dadurch  werden wahllos auch seltene Arten und Schmetterlinge angezogen und  sterben qualvoll. Selbst sollte ein Wespennest nicht bekämpft werden. Zu  groß ist die Gefahr, dabei gestochen zu werden und mit  gesundheitsschädlichen Wirkstoffen in Kontakt zu kommen.
 Wespenberater erklären beispielsweise, wie harmlose und lästige  Wespenarten – auch am Nest – zu unterscheiden sind; was getan werden  kann, um diese interessanten Tiere im Frühjahr bei Nestgründung und  Nestbau an passenden Stellen zu unterstützen, aber auch, wie es zu  vermeiden ist, dass im nächsten Jahr Wespen im Rollladenkasten ein Nest  bauen. 
 Im Vordergrund der Beratung steht stets das Überleben des Wespenvolkes:  Können einfache Maßnahmen, wie das Aufhängen eines Vorhanges oder der  Verzicht, um ein Erdnest im Garten zu arbeiten, vor Stichen schützen?  Wenn nicht, rät der BUND, zu fachgerechtem Umsiedeln anstatt zu töten,  wenn es gar nicht anders geht. Nicht nur Wespennester in Gartenhütten  und Dachböden, sondern auch in Rollladenkästen können umgesiedelt  werden. Bei Hornissen wird hierzu eine Genehmigung der Unteren  Naturschutzbehörde benötigt, da Hornissen unter besonderem Artenschutz  stehen. 
 Der BUND bietet auf seinen Internetseiten umfangreiche Informationen und  Beratungsadressen zu Wespen und Hornissen an. Wespenberaterin Brigitte  Martin steht auch für Umsiedlungen und Vorträge zur Verfügung:  www.bund-darmstadt.de, Telefon 06151 37931, E-Mail brigitte.martin@bund.net.