BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


14. November 2005

"Die Demontage geht weiter!"

Von: BUND Hessen

Frankfurt. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht die heute von Umweltminister Wilhelm Dietzel (CDU) angekündigte Novelle des hessischen Naturschutzgesetzes mit größter Sorge. "Die Demontage geht weiter", kritisiert BUND Vorstandssprecherin Brigitte Martin die angekündigte Abschaffung der Landschaftsschutzgebiete und die Reduktion der gesetzlich geschützten Lebensräume.

Die für Hessen typischen Streuobstwiesen wären nach den Vorstellungen von Dietzel künftig kein besonders geschützter Lebensraum mehr. Vogelarten, wie der Steinkauz und der Grünspecht, die in Hessen ihren weltweiten Verbreitungsschwerpunkt haben, kommen so in Bedrängnis. Der BUND bestreitet, dass die Landschaftsschutzgebiete sich weitgehend mit den FFH- und Vogelschutzgebieten decken: Ihre Fläche ist mit ca. 40 % nämlich etwa doppelt so groß wie die der FFH- und Vogelschutzgebiete.

Der BUND befürchtet, dass die Novelle den Naturschutz weitgehend auf den europäischen Biotopverbund aus den FFH- und Vogelschutzgebieten zurückgedrängt werden soll. Der BUND erinnert daran, dass die Landesregierung den innerörtlichen Schutz von Baum- und Grünbestände bereits 2002 aus dem Naturschutzrecht herausgelöst und in die Hand der Kommunen gegeben hat. Nun folgen die großen und wichtigen Freiflächen in den Mittelgebirgen von Odenwald, Spessart oder Rhön.

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Thomas Norgall
Naturschutzreferent des BUND Landesverband Hessen e.V.
Triftstrasse 47, 60528 Frankfurt am Main
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Quelle: Landesverband


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