13. August 2007

Ende der Fahnenstange mit dem Stubenwald längst erreicht

Von: Herwig Winter
Wo sich Lorscher und Bensheimer Baugebiete treffen: Der Stubenwald macht's möglich

Wo sich Lorscher und Bensheimer Baugebiete treffen: Der Stubenwald macht's möglich

Lorsch. Der BUND-Ortsverband Lorsch begrüßt die gemeinsame Erklärung der Fraktionen von CDU und Bündnis 90/Die Grünen, in der die Erweiterung des Gewerbegebietes Stubenwald durch die Stadt Bensheim und auch der interkommunale Flächenwettbewerb klar und eindeutig abgelehnt werden. Erfreulicherweise scheint sich auch bei Kommunalpolitikern die Erkenntnis durchzusetzen, dass unbebautes Land eine endliche Ressource darstellt, die nicht beliebig vermehrbar und mit der deshalb sehr sorgsam umzugehen ist. Die Flächen, die derzeit in den Raumordnungs- und Flächennutzungsplänen der Kommunen für eine Versiegelung ausgewiesen sind, müssen daher das Ende der Fahnenstange bilden. Anderenfalls drohen die Lebensgrundlagen für die Menschen in der Region ernsthaft in Gefahr zu geraten.

Beim BUND verbindet man mit der Erklärung der Lorscher CDU und der Grünen aber auch die Hoffnung, dass nicht nur die Bensheimer Expansionspläne kritisiert, sondern auch eigene Positionen überdacht und korrigiert werden. Denn im Stadtentwicklungsplan (STEP 2000) haben die Stadtverordneten langfristig die Entwicklung des Gebiets "In der Specklache" ins Auge gefasst (STEP 3b, zwischen K31 und B47) und bewegen sich damit genauso in den Bereich des Regionalen Grünzugs hinein und an die Gemarkungsgrenze heran wie Bensheim mit "Stubenwald II". Wenn die Lorscher Politiker es also wirklich ernst meinen mit ihrer Argumenten gegen die Bensheimer Expansionsgelüste, dann müssen sie Farbe bekennen und sich auch von der eigenen Option "Specklache" distanzieren. Ansonsten müssten sie sich den Vorwurf gefallen lassen, dass die ablehnende Haltung gegenüber der Stubenwald-Erweiterung doch vor allem lokales Kirchturmdenken darstellt.