7. Oktober 2016
Geologie von Branichtunnel und Variante W4 nahezu gleich
Der BUND-Ortsverband Mörlenbach weist die Behauptungen des hessischen Verkehrsministers, dass die andersartige Geologie die höheren Kosten der W4 im Vergleich zum Branichtunnel verursache, als frei erfunden zurück. Nach der vertieften Machbarkeitsstudie des Ingenieurbüros BUNG aus dem Jahr 2000, welches sich auf Probebohrungen einschließlich der Erkundung hydrogeologischer Grundlagen entlang der W4-Trasse stützt, erfolgt der bergmännische Vortrieb der W4 im Wesentlichen in Granit. Durch das gleiche Urgestein, das für Tunnelbau bestens geeignet ist, verläuft auch der Branichtunnel.
BUND-Ortsbeauftragter Herwig Winter: „Im hessischen Verkehrsministerium weiß man sehr genau, dass die geologischen Argumente nur ein leicht durchschaubares Ablenkungsmanöver sind. Selbst schlechtere geologische Bedingungen könnten gut doppelt so hohe Kosten der W4 im Vergleich zum Branichtunnel nicht erklären. Man will den skandalösen Fehler der Planung mit Kostenansatz eines Autobahntunnels, den Hessen Mobil begangen hat, einfach nicht zugeben.“
Nach den eigenen Vorgaben des hessischen Verkehrsministeriums sind für die Planung eines doppelröhrigen Autobahntunnels Kosten in Höhe von 60.000 Euro pro laufenden Meter in Ansatz zu bringen und nur 30.000 Euro pro laufenden Meter einröhrigen Straßentunnel. Herwig Winter: „Hessen Mobil hat Kosten für den W4-Tunnel in Höhe von 62.530 Euro pro laufenden Meter angesetzt, also ganz eindeutig einen Autobahntunnel und keinen Straßentunnel berechnet.“ Das Gutachten, das den gravierenden Fehler von Hessen Mobil bei der Kostenberechnung der Variante W4 ans Licht gebracht hat, kann auf der Homepage des BUND (http://www.tunnelloesung.de/) eingesehen werden.