10. November 2005
Große Koalition will Haftungsregelungen beim Einsatz der Agrogentechnik schleifen!
Von: BUND Hessen
Frankfurt. Das hessische Aktionsbündnis "Keine Gentechnik auf Hessens Feldern und in Hessens Lebensmitteln" ist entsetzt über die Vereinbarung zwischen SPD und CDU, das Gentechnikgesetz aufzuweichen und damit die Wahlfreiheit von Verbrauchern und Landwirten abzuschaffen.
Mit der geplanten Aufhebung des Haftungsrisikos und der bevorstehenden Umkehr der Beweislast bei Schadensfällen werden die Interessen der internationalen Saatgutmultis vor die Interessen der überwiegenden Zahl der hessischen Bauern gestellt, die keine Gentechnik auf ihren Äckern haben wollen.
Die von allen Parteien hochgehaltene Möglichkeit der Koexistenz, d.h. die Gewähr für ein Nebeneinander von gentechnikfreier und gentechnikverwendender Landwirtschaft, wird so zum leeren Versprechen; zulasten der Erzeuger und Verbraucher, die auf gentechnikfreie Produktion setzen bzw. gentechnikfreie Lebensmittel bevorzugen, und zulasten der natürlichen Ökosysteme, deren schleichender gentechnischer Kontamination Vorschub geleistet wird.
Das Aktionsbündnis "Keine Gentechnik auf Hessens Feldern und in Hessens Lebensmitteln" sieht in der weiteren Schaffung von gentechnikfreien Anbauregionen auf der Basis freiwilliger Selbstverpflichtungserklärungen einen wesentlichen Beitrag, die Koexistenz der landwirtschaftlichen Anbauformen zu sichern. Möglichst großräumige und flächendeckende Gentechnikfreie Regionen einzurichten, ist die einzige Möglichkeit, mittel- und langfristig eine garantiert gentechnikfreie Produktion zu gewährleisten. Gentechnikfreie Regionen dienen auch dem Naturschutz, insbesondere dem Schutz der Biodiversität und dem Artenschutz, die vor allem in ökologisch sensiblen Gebieten von Bedeutung sind.
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Michael Rothkegel
Geschäftsführer BUND Landesverband Hessen e.V.
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Quelle: Landesverband