26. Oktober 2006
Infostand zur geplanten Laufzeitverlängerung von Biblis A!
Von: Andreas Rossa
Der Kreisverband Bergstraße des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) veranstaltet am Samstag (28.) von 9 bis 12 Uhr in der Bensheimer Fußgängerzone an der alten Faktorei einen Infostand zu den derzeitigen aktuellen Themen. Informiert wird hierbei vor allem zu den Themen Atomenergie und das AKW in Biblis, Erneuerbare Energien die geplante Neufassung des Hessischen Naturschutzgesetzes und den zu erwartenden negativen Folgen daraus. Der BUND-Kreisverband ruft zum Einstieg in den Umstieg auf, den jeder Haushalt durch Nutzung von sogenanntem "Grünem Strom" umsetzen kann.
Auch auf die Demonstration in Biblis am 4.11.2006 um 13 Uhr am Kirchplatz in Biblis weist der BUND hin. Dem BUND wird öfters vorgehalten sich in Bezug auf Atomenergie zuideologisch zu verhalten und das er Argumentationen nicht zugänglich sei. Das Interesse der Aktiven des BUND gilt einem verträglichen, rücksichtsvollem miteinander von Mensch und Natur. Warum soll eine Energieerzeugung favorisiert werden, bei der schon bei derFörderung des Urans, das Schätzungen von unabhängigen Experten je nachVerbrauch noch ca. 30 bis 40 Jahre reichen wird, grosse Schäden auftreten.Warum muss sich jeder Autofahrer oder jede Windenergieanlage versichern,nur ein Atomkraftwerk braucht sich nicht zu versichern? Es gibt weltweitkein einziges offizielles Endlager noch eine Versicherung die das Risiko eines Atomkraftwerkes übernimmt. Wenn sich ein Atomkraftwerk gegen Schädenversichern müsste, würde es sofort stillgelegt werden da die Beiträge indie Milliarden gehen würde. Wer wird eine Entsorgung über die nächstenJahrhunderte gewährleisten? Wenn Atomenergie sicher ist warum gibt es dannkeine Versicherung? Weil es die Wahrscheinlichkeit eines Atomunfalls mitmassiven Schäden gibt!
Festhalten am Atomstrom offenbart daher ein einseitiges Denken, da dieaufgezeigten Fragen nicht beantwortet sind. Desweiteren ist Atomenergie keine Antwort auf die zu befürchtendenKlimaveränderungen, Atomenergie ist am Gesamtenergieverbrauch in Deutschland in 2005 mit 12,5% beteiligt. Erneuerbare Energien erreichten schon in 2005 mittlerweile einen Anteil am Gesamtenergieverbrauch von 4,6 Prozent. Aus Sicht des BUND bestehen auch gerade in Hessen verschiedene Potentialezur Nutzung von erneuerbaren Energien und zur effizienten Nutzung von Energie zur Verfügung. Leider wird in Hessen zur Zeit ein Irrweg in der zukünftigen Energienutzung beschritten. Nicht nur das die CDU den Weiterbetrieb eines AKW unterstützt das noch nicht einmal eine gebunkerte Notstandswarte hat, in Hessen werden aktuell die Flächen für Windenergienutzung zusammengestrichen.
Nicht umsonst gibt es in Hessen kein einziges grösseres Unternehmen das dem regenerativem Bereich zuzuordnen ist. Dieser florierende wirtschaftliche Wachstumszweig beschäftigt mittlerweile in Deutschland über 170000 Menschen, hat eine hohe inländische Wertschöpfungsquote und teilweise Exportquoten von bis zu 70% welche die technologisch hochwertigen Produkte aufzeigen.Für eine Energiealternative werden alle Arten von regenerativen Energienwie Wind, Wasser, Erdwärme, Sonnenergie, Biomasse gebraucht. Wer einenTeil dieser Energieformen, die uns zur Nutzung bereitstehen, ablehnt willkeine Energiewende. Wie ist es eigentlich zu erklären das Windenergie ausLandschaftsschutzgründen von CDU-Vertretern abgelehnt wird, diese dann aberdie Hand heben wenn es um die Abschaffung von Landschaftsschutzgebieten geht?Zu Hessen passt in diesem Zusammenhang leider auch das dieUmstellungsprämien für Landwirte die auf Ökologischen Anbau umstellen wollen zusammengestrichen werden, ein Wachstumszweig den sogar die Discounter erkannt haben. Daher sieht der BUND auch in Zeiten einer absehbaren Klimakatastrophe 1,6 Euro monatlich für einen Durchschnitthaushalt in Deutschland zur Förderungvon erneuerbaren Energien als akzeptabel an. Über dieses Themenspektrumkann sich am Infostand des BUND am Samstag informiert werden.
V.i.S.d.P.: Andreas Rossa, Ortsvorsitzender, Bensheim