BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


6. Oktober 2007

Natur am Eingang des Igelsbachtals wird erheblich beeinträchtigt

Von: Herwig Winter

Rimbach. Mit den nun von ihm selbst veröffentlichen Bauplänen widerlegt nach Auffassung des BUND-Ortsverbandes Rimbach-Mörlenbach der Rimbacher Bürgermeister Hans-Jürgen Pfeifer seine verharmlosende Behauptung, das Igelsbachtal bliebe durch das geplante Gewerbegebiet "Großäcker" unberührt. Nur Bürogebäude und Parkplätze kämen neben der Bundesstraße zu liegen, die riesigen Fabrikationshallen dagegen würden die Natur im Eingangsbereich des Igelsbachtals erheblich beeinträchtigen. Nach Pfeifers eigenen Zahlenangaben würden mehr als 10 Prozent der Tallänge in Anspruch genommen und das vor dem Hintergrund, dass es sich bei der Firma ESM um ein Unternehmen mit der erkennbaren Tendenz zu weiterem Wachstum handelt. Es gehört deshalb schon einiges an Chuzpe dazu, dem BUND, der genau diese Fakten erstmals an die Öffentlichkeit gebracht hat, Falschinformation vorzuwerfen. Tatsache ist, dass es sich bei dem geplanten Gewerbegebiet um ein bislang unberührtes und landschaftlich besonders reizvolles Areal handelt, das an seiner Geländekante zur Talaue von einer Baumhecke mit teilweise landschaftsprägenden, alten Bäumen begrenzt wird, welche im talaufwärts gelegenen Bereich Forschungs- und Schulungsgebäuden zum Opfer fallen sollen, die in der Zone II des dort vorhandenen Trinkwasserschutzgebietes geplant sind. Die gesamte Fläche liegt im Landschaftsschutzgebiet und ist nach dem rechtsgültigen Raumordnungsplan als Bereich für Schutz und Entwicklung von Natur und Landschaft und als Bereich für die Grundwassersicherung ausgewiesen.

Der BUND konfrontiert deshalb Bürgermeister Hans-Jürgen Pfeifer erneut mit der Frage, weshalb er der Firma ESM nicht das bereits als Gewerbefläche ausgewiesene und genehmigte Areal in Zotzenbach zur Verfügung stellt, das auch künftige Betriebserweiterungen zulassen würde. Verkehrstechnisch günstiger, da Bahn und Autobahn in unmittelbarer Nachbarschaft vorhanden sind, und aus der Sicht des Natur- und Landschaftsschutzes wesentlich unproblematischer wäre nach Ansicht des BUND allerdings eine Ansiedlung der Firma ESM in der Rheinebene. Diese Auffassung teilt der BUND, ob das dem Rimbacher Bürgermeister nun schmeckt oder nicht, mit allen Menschen, für die die Erhaltung der reizvollen Landschaft im Odenwald im Allgemeinen und des Igelsbachtals im Speziellen ein Anliegen ist.


Quelle: http://archiv.bund-bergstrasse.de/nc/presse/pressemitteilungen/detail/artikel/natur-am-eingang-des-igelsbachtals-wird-erheblich-beeintraechtigt/