10. Oktober 2009
Solarstromanlage auf dem Dorfgemeinschaftshaus in Bensheim-Zell eingeweiht
Die neue Solarstromanlage auf dem Dorfgemeinschaftshaus in Bensheim-Zell ist für den Kreisverband Bergstraße des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ein großer und nachhaltiger Schritt in die Zukunft. Gemeinsam mit seinen Projektpartnern, dem Magistrat Bensheim, der Sparkasse Bensheim und der Firma Solar+Mobil weiht der Umweltverband am Samstag die Anlage in Bensheim-Zell ein. "Wir verbinden hier Umwelt und Wirtschaft auf zukunftsweisende Art", zeigt sich Guido Carl, Vorsitzender des BUND bester Laune. "Wir sparen nicht nur große Mengen CO2 ein, sondern legen auch finanziell ein stabiles Fundament für unseren Verband und dienen außerdem vielleicht als Vorbild."
Auf dem Dach des Dorfgemeinschaftshauses in Bensheim-Zell liegen, unsichtbar für den Betrachter von der Straßenseite, 500 Quadratmeter Solarzellen mit einer Spitzenleistung von knapp 50 Kilowatt. Trotz der unüblich geringen Neigung von nur 3 Grad erreichen die hocheffizienten Module eine beeindruckende Leistung. "Die Anlage erzeugt jedes Jahr etwa 45.000 Kilowattstunden Strom, das entspricht dem Jahresverbrauch von 13 Haushalten.", erläutert Armin Schmitt von der Installationsfirma Solar und Mobil aus Lorsch. "Die Module ersparen dem Klima jährlich über 25 Tonnen des Treibhausgases CO2, das ist etwa das Volumen von 20 Wohnhäusern." Auch wenn die Anlage selbst unsichtbar bleibt, kann doch jeder Zeller Bürger auf einer Anzeige im Hauseingang sehen, welche Leistung die Sonne auf dem Dach gerade erzeugt und wieviel CO2 sie bereits eingespart hat.
Bürgermeister Torsten Herrmann als Vertreter des Bensheimer Magistrats unterstützt den Bau der Sonnenstromanlage nachdrücklich: "So stellen wir uns Projekte vor: Bensheim bietet den Rahmen - hier das Hausdach -, der BUND als Investor lässt zukunftsweisende Technik installieren." Finanziert wurde die Anlage aus Mitgliedsbeiträgen und Spendengeldern des BUND und über einen Kredit, den die Sparkasse Bensheim als Finanzpartner des Umweltverbands auf die Beine gestellt hat. „Die Kosten sind zwar anfangs erheblich, aber wir erwarten dafür einen dauerhaften Gewinn,“ sagt Georg Niedermayer, der das Projekt noch als ehemaliger BUND-Vorsitzender in die Wege geleitet hatte. „Unser Projektziel haben wir erreicht, nämlich unserem Verband für die Zukunft eine solide finanzielle Basis zu geben.“
Der BUND Bergstraße ist sicher, dass er mit seiner Anlage auch für Privatinvestoren als Vorbild dienen kann, denn der Verband erwirtschaftet in Bensheim-Zell zukünftig eine hohe Kapitalrendite. "Wir wollen Hausbesitzern zeigen, dass die Investition in Solartechnik sich lohnt," bekräftigt Guido Carl, "und gleichzeitig helfen wir, den Klimawandel zu bremsen." Das große Ziel des Umweltverbands ist jedoch, dass der Kreis Bergstraße sich zu 100% aus erneuerbaren Energien versorgt. Den nächsten Schritt auf diesem Weg hat der Umweltschutzverein bereits geplant: Am 31. Oktober lädt der BUND Interessenten zu einer Besichtigung der Firma juwi in Wörrstadt ein. Dort will von dem Unternehmen lernen, wie man Regionen und sogar ganze Bundesländer bis 2030 zu 100% mit erneuerbarem Strom versorgen kann.