BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


1. Oktober 2014

Steinbruch Mackenheim nicht noch einmal erweitern

Von: Herwig Winter, BUND-Ortsbeauftragter Mörlenbach

Die Bergkuppe Richtung Vöckelsbach enthält noch reichlich Gestein, weshalb der BUND befürchtet, dass der Steinbruchbetreiber die Erweiterungspläne bereits in der Schublade hat.

Noch während der ersten Amtszeit des neu gewählten Bürgermeisters in Mörlenbach wird der Steinbruch Mackenheim innerhalb des bislang genehmigten Areals ausgebeutet sein. Beim BUND-Ortsverband Mörlenbach befürchtet man, dass der Betreiber, die Porphyrwerke Weinheim-Schriesheim AG (PWS), die erneuten Erweiterungspläne bereits fix und fertig in der Schublade hat. Die Flächen, auf die es die PWS abgesehen haben, liegen in Richtung Vöckelsbach auf Mörlenbacher Gemarkung.
Auf den neuen Bürgermeister in Mörlenbach kommt also schon jetzt eine verantwortungsvolle Aufgabe zu. Es gilt, eine weitere großflächige Zerstörung der Landschaft ebenso zu verhindern wie die weitere massive gesundheitliche Belastung der Anwohner um den Steinbruch und an den Transportwegen. Die fragwürdige Entscheidung der Politiker zur Jahrtausendwende, als die letzte Erweiterungsgenehmigung erteilt worden war, hat die Lebensqualität der Menschen im Umfeld des Steinbruchs schwerwiegend beeinträchtigt. Bis heute ist nicht geklärt, in welchem Umfang die Staubwolken, die rund um den Steinbruch niedergehen und von den Lkws entlang der Transportwege verteilt werden, radioaktiv belastet sind. Nahezu der gesamte Abtransport des Gesteinsmaterials läuft über die Ortsdurchfahrten von Weiher und Mörlenbach; in Weiher direkt an der Grundschule und am Kindergarten vorbei.
Die seinerzeit verantwortlichen Politiker vom Bürgermeister bis zur Regionalversammlung hatten es versäumt, bei der Erweiterungsgenehmigung wenigstens den gesundheitlich deutlich weniger belastenden Transport auf der Schiene vorzuschreiben, was damals noch möglich und machbar gewesen wäre.
Die Fehler der Jahrtausendwende dürfen sich keinesfalls wiederholen. Deshalb fordert der BUND schon jetzt, dass Politik und Verwaltung sich gemeinsam für das Wohl der betroffenen Bürger und gegen eine erneute gesundheitsbelastende Erweiterung des Steinbruchs in Mackenheim einsetzen. Eine der ersten Amtshandlungen des neuen Bürgermeisters von Mörlenbach sollte darin bestehen, den Kontakt zu den Entscheidungsträgern auf Kreis- und Landesebene zu suchen, damit eine neuerliche Fehlentscheidung zu Lasten der Bevölkerung unbedingt vermieden wird.


Quelle: http://archiv.bund-bergstrasse.de/nc/presse/pressemitteilungen/detail/artikel/steinbruch-mackenheim-nicht-noch-einmal-erweitern/