BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


25. November 2010

Windkraftnutzung zur Rettung des Klimas unumgänglich

Von: Herwig Winter, BUND Bergstraße

Die frühere Landesregierung unter Roland Koch ist verantwortlich dafür, dass der Bergsträßer Odenwald keinen Landschaftsschutz mehr genießt. Deshalb betrachtet der BUND-Kreisverband Bergstraße den Widerstand, der derzeit seitens konservativer Kreise der Windkraft im Odenwald entgegengesetzt wird, als unredlich. Sowohl die konservative Mehrheit im Kreis Bergstraße als auch die Bürgermeister im Odenwald haben die Abschaffung des Landschaftsschutzgebietes befürwortet. Jetzt aus Gründen des Landschaftsbildes die Windkraft abzulehnen ist nach Auffassung des BUND rein ideologisch motiviert.

Ohne einen raschen Umstieg auf regenerative Energienutzung ist eine Rettung der Menschheit vor der drohenden Klimakatastrophe nicht zu schaffen. Jedes Kilogramm Kohlendioxid, das bei der Nutzung fossiler Energieträger unweigerlich produziert wird, ist ein Beitrag zur Verschlimmerung der sowieso schon extrem angespannten Klimasituation. Da hilft auch die angeblich kohlendioxidfreie Atomenergie nicht weiter, denn deren Ressource Uran ist ebenso wie fossile Brennstoffe begrenzt und geht zur Neige. Es ist also sowieso nur eine Frage der Zeit, bis den Menschen auf der Erde nur noch regenerative Energieträger zur Verfügung stehen. Wer allerdings dafür plädiert, erst dann auf regenerative Energien umzusteigen, wenn die Ressourcen Kohle, Erdöl, Erdgas und Uran aufgebraucht sind, nimmt billigend in Kauf, dass eine Klimakatastrophe unabwendbar und der Globus schleichend radioaktiv verseucht wird.

Da gerade mit den modernen Windkraftanlagen eine ausgereifte Energietechnik zur Verfügung steht, die das Potential zu einem sehr zügigen Bau neuer und leistungsstarker Anlagen hat, plädiert der BUND für einen raschen Ausbau. Windkraftanlagen haben gegenüber anderen regenerativen Energieanlagen mehrerlei Vorteile. Sie verbrauchen kaum Fläche, unter ihren Rotoren ist Land- und selbst Forstwirtschaft weiterhin machbar. Freiflächenfotovoltaik braucht rund 50 mal, Erzeugung von Biomasse sogar rund 200 mal so viel Fläche bei gleicher Energiedienstleistung. Deshalb plädiert der BUND dafür, Fotovoltaik ausschließlich auf Dächern zu installieren und Biomasse nur aus organischen Abfällen und nicht aus eigens dafür angebauten Pflanzen zu produzieren.

Der Standort für Windkraftanlagen muss nach Auffassung des BUND allerdings den rechtlichen Vorgaben des Naturschutzes, vor allem des Vogel- und Fledermausschutzes Rechnung tragen. Insbesondere in Landschaftsschutzgebieten ist darüber hinaus die Erhaltung des Landschaftsbildes beziehungsweise dessen Beeinträchtigung zu berücksichtigen.


Quelle: http://archiv.bund-bergstrasse.de/nc/presse/pressemitteilungen/detail/artikel/windkraftnutzung-zur-rettung-des-klimas-unumgaenglich/