28. Februar 2016

Bericht BUND-Bensheim Hauptversammlung 2016

Bei der diesjährigen Hauptversammlung des BUND-Bensheim fanden zuerst zwei Impulsvorträge mit den Themen Solidarische Landwirtschaft und Foodsharing statt.

Die Foodsharing Initiative setzt sich für die Verwertung von noch essbaren Lebensmitteln ein, da allein in Deutschland derzeit über 40 Prozent aller noch essbaren Nahrungsmittel auf dem Müll landen, in diesen Nahrungsmitteln stecken Rohstoffe, Arbeitskraft, Energie für Transportkosten und Verpackungsmaterial, die alle ungenutzt vernichtet werden. Auch das in jedem Privathaushalt im Durchschnitt 82 kg noch essbare Lebensmittel jährlich weggeworfen werden ist inakkzeptabel. Durch die Rettung dieser Lebensmittel will Foodsharing ein Umdenken in der Gesellschaft erreichen und nachhaltig zu mehr Ressourcenschonung beitragen. Im weiteren Impulsvortrag wurde das Projekt der Solidarischen Landwirtschaft vorgestellt. Als anschauliches Beispiel dient der sich im Aufbau befindende Betrieb im Odenwald, der sich über Interessenten aus Bensheim und Umgebung freut. Bei der Solidarischen Landwirtschaft kommen die ErzeugerInnen von Nahrungsmitteln direkt mit den VerbraucherInnen zusammen.

Das vergangene Jahr war von einer Vielzahl von Aktivitäten gekennzeichnet, von mehreren Infoständen gegen TTIP/Ceta, Beteiligung an Veranstaltungen wie dem Klimaaktionstag bis hin zu den Daueraktivitäten wie Biotopschutz bei Amphibien, Streuobstwiesen reichte das Programm der Ortsgruppe. Einen wichtigen Bereich betrifft die BUND-Kindergruppen die weiterhin bei vielen Kindern regen Anklang finden und daher eine weitere Gruppe, aufbauend auf der Kindergruppe mit den jüngsten Kindern, im März gegründet wird.

In diesem Jahr will sich die Ortsgruppe vermehrt inhaltlich mit Maßnahmen beschäftigen die dem signifikanten Artenrückgang vor allem bei Vögeln und Insekten entgegenwirken können. Ein Teil von Massnahmen ist im Innerstädtischen Bereich zu sehen, jeder zusätzliche Baum und Strauch ist eine potentielle Verbesserung, genauso wie in den letzten Jahren angelegte Blühstreifen als Magerstandorte. Im Aussenbereich sind Feldgehölze, zu denen Feldholzinseln und größere Hecken zählen wertvolle Biotope unserer Kulturlandschaft. In der allenthalben ausgeräumten und intensiv genutzten Agrarlandschaft sind diese oftmals die letzten Rückzugsgebiete, in denen zahlreiche - auch in ihrem Bestand gefährdete - Tier- und Pflanzenarten einen idealen Lebensraum finden. Durch die intensive Landbewirtschaftung ist aus der ehemals reizvollen und mosaikartigen Kulturlandschaft heute vielerorts eine artenarme und lebensfeindliche Agrarsteppe entstanden. Feldgehölze können diesen gefährlichen Artenschwund aufhalten und eine Landschaft abwechslungsreich gestalten. Sie erfüllen gleichzeitig mehrere Funktionen. Im Naturhaushalt sind sie u. a. Nahrungsquelle, Schutz- und Deckungsraum, Brutstätte und Rückzugsgebiet für viele Arten. Überdies bereichern sie das Landschaftsbild und schützen landwirtschaftliche Nutzflächen vor Wind und Bodenabtrag. Der BUND-Bensheim stellte 8 Fragen - an 7 Parteien & Wählerlisten. Zum Abschluss der Veranstaltung konnte der Vorsitzende Andreas Rossa noch die vorliegenden Rückmeldungen der Parteien zum umweltpolitischen Fragenkatalog der Ortsgruppe der Öffentlichkeit vorstellen. Antworten lagen von BFB, CDU, GLB und SPD vor - die FWG sah sich leider zeitlich außerstande die Fragen zur Versammlung zu beantworten - übermittelt aber Anerkennung für die lokale Arbeit des BUND. Die Antworten zu den 7 vorgelegten Fragen zum Umwelt und Naturschutz in Bensheim können unter http://www.bund-bergstrasse.de/themen_und_projekte/kommunalwahl_2016_parteien_check/ nachgelesen werden. Im Detail betrachtet waren durchaus Unterschiede wie beim Flächenverbrauch festzustellen, es gab aber durchaus auch relative Übereinstimmungen wie bei Biotopvernetzungsmassnahmen/Grüngürtel. Weitere detaillierte Infos unter der email: bund-bensheim.@gmx.de oder bei der nächsten BUND-Monatssitzung am 01.03. um 20 Uhr im Pfarrzentrum Laurentius, Bensheim/Weststadt.