BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


20. September 2006

Hat sich Lothar Knopf von den Porphyrwerken über den Tisch ziehen lassen?

Von: Herwig Winter

Mörlenbach. Der BUND-Ortsverband Mörlenbach befürchtet, dass Bürgermeister Lothar Knopf sich in Gesprächen mit dem Betreiber des Mackenheimer Steinbruchs über den Tisch ziehen ließ. Denn nach einer Mitteilung des Hessischen Verwaltungsgerichtshofes in Kassel in dem auch von einem Privatkläger aus Mackenheim befürworteten Mediationsverfahren soll das Mediationsgespräch, an dem auch die Beteiligung der Gemeinde Mörlenbach beabsichtigt ist, dadurch teilweise überflüssig werden, dass sich die Gemeinde mit dem Steinbruchbetreiber auf dem Weg der Einigung befinde.

Der BUND sieht seine vor Wochen geäußerten und vom Bürgermeister vehement zurückgewiesenen Befürchtungen insoweit bestätigt, als die Chancen einer Mediation nun von der Gemeinde offenbar nicht genutzt werden sollen. Der BUND pocht darauf, dass folgende Forderungen von Seiten der Gemeinde zum Wohl der Bürger insbesondere des Ortsteils Weiher unabdingbar sind und nicht leichtfertig preisgegeben werden dürfen:

  1. Die Verkehrsgefahren und Immissionen der Gesteinstransporte durch Weiher müssen durch eine Verlagerung der Transporte auf die zu reaktivierende Schiene oder den Bau einer Seilbahntrasse vom Mackenheimer zum Mengelbacher Steinbruch erheblich gemindert werden.
  2. Die Staubimmissionen aus dem Betrieb der Steinbruchs und des Schwerverkehrs müssen erheblich reduziert und dauerhaft kontrolliert werden.
  3. Die Gefahrenquelle aufzuschließender radioaktiver Erze ist durch Langzeituntersuchungen zu kontrollieren und durchgeeignete Maßnahmen zu beherrschen.

Der BUND fordert deshalb Bürgermeister Lothar Knopf auf, nicht weiterhin Nebelkerzen zu zünden, indem er sich massiv, aber inhaltsleer gegen die Vorwürfe des BUND verwahrt, sondern der Bevölkerung reinen Wein einzuschenken und die bisherigen Gesprächsinhalte und -ergebnisse jetzt offen zu legen.

Der BUND fordert von der Gemeinde und ihrem Bürgermeister statt fauler Kompromisse im Dunkeln transparente Verhandlungsziele für das gerichtliche Mediationsverfahren; das Wohl der Bevölkerung insbesondere des Ortsteils Weiher muss Vorrang vor einer Streitschlichtung haben.

V.i.S.d.P.: Herwig Winter, Ortsbeauftragter


Quelle: http://archiv.bund-bergstrasse.de/nc/presse/pressemitteilungen/detail/browse/1/artikel/hat-sich-lothar-knopf-von-den-porphyrwerken-ueber-den-tisch-ziehen-lassen/