BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


12. Juni 2017

Stellungnahme zum Teilplan Erneuerbare Energien

Der BUND-Ortsverband Bensheim befürwortet grundsätzlich einen Ausbau der dezentralen Energieproduktion und Versorgung mit erneuerbaren Energien.

Erneuerbare Energien mit ihren kostenlosen Rohstoffen wie Wind und Sonne müssen die Grundlage für eine dauerhafte zukünftige Energieversorgung bilden. Mittels Nutzung dieser Energien können Stadtwerke, kleinere Energieversorgungsunternehmen, Bürgergenossenschaften eine eigene Stromproduktion aufbauen und die Abhängigkeit von Monopolunternehmen verringern.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND-Hessen) begrüßt den Entwurf des „Sachlichen Teilplan Erneuerbare Energien zum Regionalplan bzw. zum Regionalen Flächennutzungsplan Südhessen“, den das Regierungspräsidium Darmstadt gemeinsam mit dem „Regionalverband FrankfurtRheinMain“ vorgelegt hat.

In seiner Stellungnahme erinnert der BUND daran, dass eine klimaverträgliche Stromerzeugung nach Meinung aller Fachleute nur durch einen Ausbau der Windenergie gelingen kann. Ohne Windkraftausbau geht es nicht. Durch Einsparungen und die Stromerzeugung aus Wasserkraft, Biomasse und Sonnenenergie lässt sich der von uns allen nachgefragte Strombedarf nicht decken. Wer den Kampf gegen den Klimawandel unterstützt, der darf den Ausbau der Windkraft in Hessen nicht pauschal ablehnen.

Da politisch in Wiesbaden auch Vorgaben bezüglich der Windhöffigkeit gemacht werden, kommen im Kreis Bergstraße nur Standorte im Bereich der Höhenlagen des Odenwaldes in Frage.

Allerdings ist für den BUND fraglich, ob die im Plan vorgesehenen Windvorranggebiete auf 1,8 % der Fläche des Regierungsbezirks Südhessen realisiert werden können, da bei vielen Vorranggebieten die Abstimmung mit der Flugsicherung noch nicht erfolgt ist und die Mindestwindgeschwindigkeit 5,75 m/s eine wirtschaftliche Realisierung kaum ermöglicht.

Desweiteren muss ein Repowering, also der Ersatz von bestehenden Windkraftanlagen auch außerhalb von Vorranggebieten möglich sein, wenn die Kriterien und gesetzlichen Belange dies zulassen.

Der Ausbau der Photovoltaik und der Solarthermie an oder auf Gebäuden wird allein für die Umstellung auf erneuerbare Energien nicht ausreichen. Daher ist es auch sinnvoll PV-Anlagen in Lärmschutzwänden, Parkplätzen zu integrieren und zu fördern.

Für den BUND Bensheim ist es bedauerlich, dass interkommunal keine gemeinsam abgesprochene Fläche der Kommunen für Windenergie bisher realisiert werden konnte.


Quelle: http://archiv.bund-bergstrasse.de/nc/presse/pressemitteilungen/detail/browse/1/artikel/stellungnahme-zum-teilplan-erneuerbare-energien/